2017
Rottweil

Thyssenkrupp Aufzugtestturm der superlative in Rottweil

Rottweil liegt etwa 70 km nordwestlich vom Bodensee und ist die älteste Stadt Baden-Württembergs: Sie wurde bereits vor fast 2.000 Jahren gegründet und beeindruckt ihre Besucher mit ihrer alten, sehr gut erhaltenen Innenstadt. Die Stadtsilhouette ist geprägt von zahlreichen Türmen – Kirchen, Stadttore bis hin zu einem Wasserturm. Die vielfältigen Bauwerke brachten Rottweil daher den Beinamen „Stadt der Türme“ ein.

Die schon bisher charakteristische Stadtansicht wurde jüngst durch einen weiteren Turm der Superlative bereichert, denn der Aufzughersteller thyssenkrupp ließ an weithin sichtbarer Stelle einen 246 m hohen Testturm für Aufzüge bauen. Das Innere des Turms hat einen Durchmesser von 21 m und ermöglicht intensive Aufzugtests in insgesamt 12 Schächten. Mithilfe eines im Turm installierten Pendels werden nicht nur die Bewegungen des Turms ausgeglichen, es können auch Schwingungen anderer Gebäude simuliert werden  – selbst die Schwingungen der höchsten Gebäude der Welt. Dies hilft aufwändige Tests am Einbauort und damit Kosten und Zeit zu reduzieren.

Höchstleistung mit Sika Betontechnologien

Bereits drei Monate vor offiziellem Baubeginn wurde das Fundament mit bis zu 30 Meter in die Tiefe errichtet. In Betongleitschalungsbauweise wuchs der Turm dann täglich um durchschnittlich 3,6 m in die Höhe. Insgesamt besteht das Bauwerk aus beeindruckenden 15.000 m³ Beton. Neben den hohen Ansprüchen der Gleitschalungsbauweise stellten die zum Teil hohen sommerlichen Temperaturen besondere Anforderungen an den Beton: Selbst bei langen Transport- und Verarbeitungszeiten muss er bestimmte Erstarrungs- und Erhärtungszeiten einhalten. Das macht den Einsatz spezieller Betonzusatzmittel notwendig. Der Betonhersteller entschied sich dabei für Sika Technologien, deren Leistungsfähigkeit durch die langjährige Zusammenarbeit bereits bekannt war. Zudem stand Sika ihm schon im Vorfeld der Bauarbeiten mit umfangreichen Serviceleistungen wie Betreuung, Erstprüfungen und Unterstützung durch die Sika Anwendungstechnik zur Seite.

Sika Produkte stellten sicher, dass die erforderlichen Betoneigenschaften während der Bauphase erreicht wurden. So wurden dem Transportbeton zum einen 60 Tonnen des Beton-Fließmittels Sika Viscocrete-1075 zugegeben – für eine gute Verarbeitbarkeit trotz einer unter Umständen langen Transportdistanz. Zum anderen leistete Sika einen wichtigen Beitrag zur Verlängerung der möglichen Verarbeitungszeit. Dies geschah mithilfe von etwa 10 Tonnen Sika Beton-Verzögerer VZ 10, welche ebenfalls dem Beton zugegeben wurden. Die Sika Betonzusatzmittel ermöglichten eine gute und sichere Verarbeitung am Rottweiler Aufzugstestturm.

Rundumblick bis zu den Alpen

Der Testturm wurde vom Stuttgarter Architekten Werner Sobek in Zusammenarbeit mit Helmut Jahn aus Chicago entworfen. Trotz der großen Mengen an verbautem Beton und dem Gesamtgewicht von etwa 40.000 Tonnen war das erklärte Ziel, dem Turm ein filigranes Erscheinungsbild zu verleihen. Dazu erhält das Bauwerk noch eine Hülle aus einem Glasfasergewebe, das mit PTFE – landläufig bekannt als Teflon – beschichtet ist. Diese Hülle schützt den Turm vor Witterungseinflüssen, ist gleichzeitig selbstreinigend sowie langlebig und erlaubt durch seine Eigenschaften einen ständig neuen Lichteinfall. Basis des gesamten Turms ist jedoch die stabile Betonkonstruktion, zu der Sika mit mehreren Produkten maßgeblich beigetragen hat.

Mit Fertigstellung der Glasfasergewebehülle bis Mitte 2017 wird auch ein weiterer, wortwörtlicher Höhepunkt zur Verfügung stehen: die bundesweit höchstgelegene öffentliche Besucherplattform. In 232 m Höhe können Besucher einen 360°-Ausblick genießen, der weit über Schwäbische Alb, Schwarzwald und bei guter Sicht sogar bis zu den Schweizer Alpen reicht.

Bautafel

OBJEKT
thyssenkrupp Aufzugstestturm Rottweil

BAUZEITRAUM
2014 - 2017

BAUHERR
thyssenkrupp Elevator AG

AUSFÜHRUNG
Ed. Züblin AG, Direktion Stuttgart

Entdecken Sie weitere Referenzen