Einführung:
Die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt und die natürlichen Ressourcen sind seit langem Gegenstand wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Debatten. Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass die derzeitigen Konsummuster und Produktionsweisen nicht nachhaltig sind und die ökologischen Grenzen des Planeten überschreiten. Dies gefährdet insbesondere auch die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen.
Das Gegenmodell hierzu sind nachhaltige Aktivitäten, die die Zukunft im Blick haben, auf Dauerhaftigkeit ausgerichtet sind und mit ihrem Fußabdruck die Erde und ihre Bewohner weniger schädigen. Somit sind sie besser geeignet, die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen zu erhalten. Diese Diskussion ist auch beim Bau angekommen. Jeder am Bau Beteiligte muss sich fragen lassen, wie nachhaltig seine Aktivitäten und Produkte sind.
Das ursprüngliche Ziel der GEV und des von ihr herausgegebenen Siegels EMICODE® vor mehr als 25 Jahren war es, dem Verbraucher Orientierung in Bezug auf Emissionen aus Verlegwerkstoffen zu geben. Dieses Ziel ist wesentlich im Sinne der Nachhaltigkeit, lässt aber andere Aspekte der Nachhaltigkeit unberücksichtigt.
Tatsächlich leisten aber EMICODE®-zertifizierte Verlegewerkstoffe jenseits der angesprochenen Emissionen weitere wichtige Beiträge zur Nachhaltigkeit von Gebäuden.
Nachhaltiges Bauen heute:
Nachhaltiges Bauen bedeutet, die negative Wirkung von Gebäuden auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft über ihren gesamten Lebenszyklus zu minimieren.
Im Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“ des BMI heißt es:
""„Das übergeordnete Leitbild einer zukunftsverträglichen Entwicklungspolitik – aufbauend auf den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziokultur – stellt den Ausgangspunkt für die Entwicklung der Prinzipien und Bewertungsgrundlagen für ein nachhaltiges Bauen dar. Dieses Leitbild trägt ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Anforderungen gleichzeitig und gleichgewichtig Rechnung und bezieht zukünftige Generationen in die Betrachtung mit ein.“ ""
Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit:
Ökologie - Diese Dimension umfasst den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, die Schonung der Ressourcen sowie die Minimierung des Energie- und Wasserverbrauchs.
Soziales - Diese Dimension bezieht sich auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer und der Gesellschaft, z. B. Komfort, Sicherheit, Gesundheit, Barrierefreiheit, Integration, Partizipation und kulturelle Vielfalt.
Ökonomie - Diese Dimension betrachtet die langfristige Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Gebäuden. Über die Errichtungskosten hinausgehend stehen hier auch die gebäudebezogenen Lebenszykluskosten und die Wertstabilität als Baufolgekosten im Fokus.