Hier finden Sie alles, das Sie schon immer über SikaFiber® wissen wollten.
Betonherstellung
Makrofasern:
3–6 kg/m3; 2 kg/m3 in Kombination mit Mikrofasern
Mikrofasern:
600 g pro m³ Beton zur Verminderung der Schrumpfrissbildung, mindestens 900 g pro m³ zur Verbesserung der Schlagzähigkeit und 1 bis 2 kg pro m³ zur Verbesserung weiterer Eigenschaften/des Brandverhaltens; Sika CrackStop Fiber 6 mm kann gemäß ZTV-Ing. mit einer Dosierung von 2 kg/m³ ohne weitere Brandprüfung verwendet werden
Makrofasern:
Die Dosierung erfolgt zusammen mit der Gesteinskörnung direkt in den Zwangsmischer. Die Dosierung kann auch in den Fahrmischer erfolgen, bei einer zusätzlicher Mischzeit von mind. 1 Minute pro m³. Die Dosierung erfolgt händisch oder mit einer Faserdosieranlage.
Mikrofasern:
Die Dosierung erfolgt in der Mischanlage auf die Gesteinskörnung bzw. im Mischer in die Trockenmischung. Bei Zugabe im Fahrmischer sollte die Mischzeit 1 min pro m³, mindestens jedoch 5 min. betragen, um eine gleichmäßige Verteilung der Fasern im Beton zu erreichen. Die Dosierung erfolgt händisch oder mit einer Faserdosieranlage.
Ja. Betone aller Konsistenzklassen (F1-F6) können mit den Fasern hergestellt werden.
Ja. Die Fasern können mit allen Zementarten (CEM I – CEM V) verwendet werden.
Frischbeton
Makrofasern:
Bedingt. Der Einfluss auf die Konsistenz des Frischbetons steigt mit der Dosierung und ist abhängig vom Referenzbeton. Bei einer Dosierung von 3 kg/m³ SikaFiber® Force haben die Fasern kaum einen Einfluss auf die Konsistenz. Die Fasern erhöhen die Kohäsion des Betons, sodass er bei gleicher Verarbeitbarkeit steifer erscheint als ein Beton ohne Fasern.
Mikrofasern:
Ja. Durch Zugabe der Fasern verliert der Beton an Fließfähigkeit. Dieser Verlust an Fließfähigkeit bedeutet jedoch nicht zwangsläufig einen entsprechenden Verlust an Verarbeitbarkeit, insbesondere wenn beim Einbringen Vibrationen eingesetzt werden.
Makrofasern:
Nein.
Mikrofasern:
Ja. Mikrofasern wirken wie ein internes Stützsystem, welches die natürliche Entmischung und Setzung von Betonbestandteilen verhindert. Das Absinken der schweren Betonbestandteilen wird verhindert und das Mischwasser wird somit nicht verdrängt oder an die Oberfläche gedrückt.
Nein. Enthält die Betonmischung ausreichend Feinanteile und wird die Zugabe- und Mischempfehlung eingehalten, bilden sich keine Igel.
Ja. Bei Einhalten der Dosier- und Mischempfehlungen verteilen sich die Fasern homogen im Beton. Die Viskosität des Betons erschwert ein Aufschwimmen und Absinken einzelner Betonbestandteile.
Nein. Die Fasern beeinträchtigen weder den Lufteintrag noch erzeugen sie einen Lufteintrag. Manchmal können Fasern Lufteinschlüsse erzeugen (0 bis 1 %), da sie wie Schaufeln wirken können, die Luft in eine Mischung bringen. Eingeschlossene Luft kann aus dem Beton herausgerüttelt werden.
Nein. Polypropylen, das Material, aus dem die Fasern hergestellt werden, nimmt kein Wasser auf und ist chemisch inert.
Nein. Die Wirkung der Fasern ist rein mechanisch und kompatibel mit allen Betonzusatzmitteln und -stoffen. Sie wirken ohne Beeinträchtigung der chemischen Hydratation des Zements.
Verarbeitung
Ja. Die Fasern können bei richtiger Einstellung des Betons problemlos gepumpt werden.
Das Abziehen der Betonoberfläche erfolgt vorzugsweise mit Rüttelpatschen, Rüttelbohlen oder Laser Screed. Bei Makrofasern wird durch die Oberflächenvibration die Wahrscheinlichkeit herausstehender bzw. freiliegender Fasern deutlich reduziert. Wie bei der Fertigstellung jedes Betons ist darauf zu achten, dass die Oberfläche nicht zu stark bearbeitet wird. Dies führt zu übermäßigem Feinanteil an der Oberfläche und kann Risse verursachen. Faktoren wie Witterungsbedingungen, Baustellenbedingungen und Mischungszusammensetzung sollten hierbei ebenfalls berücksichtigt werden. Andernfalls kann es zu Rissbildungen, Absanden oder Abplatzungen kommen.
Makrofasern:
Fasern verleihen dem Beton Kohäsion und einen inneren Stützmechanismus. Makrofasern verleihen dem Beton Kohäsion und einen inneren Stützmechanismus, der bei Normalbeton nicht vorhanden ist. Verarbeiter ohne Erfahrung mit Faserbeton können den Eindruck haben, dass die Betonplatte näher am Erstarren ist, als es in Wirklichkeit der Fall ist Vorzeitiges Glätten führt erfahrungsgemäß zu mehr Fasern an der Oberfläche als bei ordnungsgemäß ausgeführtem Glätten. Wenn Fasern an der Oberfläche erscheinen, zehn bis fünfzehn Minuten warten und erneut beginnen. Bei richtigem Timing entsteht eine glatte, gleichmäßige Oberfläche mit minimaler Faserbelastung.
Mikrofasern:
Nicht zu früh mit dem Glätten beginnen. Fasern verleihen dem Beton Kohäsion und einen inneren Stützmechanismus, der bei Normalbeton nicht vorhanden ist. Verarbeiter ohne Erfahrung mit Faserbeton können den Eindruck haben, dass die Betonplatte näher am Erstarren ist, als es in Wirklichkeit der Fall ist.
Makrofasern:
Ja. Für die Verwendung im Spritzbeton empfehlen wir die Verwendung von SikaFiber® Force-60 im Nassspritzverfahren. Zur Verwendung im Trockenspritzverfahren wenden Sie sich bitte an Ihren Sika-Ansprechpartner.
Mikrofasern:
Ja, die Fasern können im Spritzbeton verwendet werden.
Ja, die Fasern können in Leichtbeton verwendet werden und zeigen die positiven Eigenschaften wie im Normalbeton.
Festbeton
Die Zugabe von PP-Fasern reduziert die Schrumpfrissbildung (>0,6 kg/m³ Mikrofasern; >3kg/m³ Makrofasern). Schrumpfrisse entstehen durch innere Spannungen und verbreitern sie sich in der Regel mit der weiteren Trocknung. Diese Risse erhöhen die Durchlässigkeit des Betons, so dass Salze und andere schädliche Chemikalien eindringen können. Zusätzlich verringern sie die Haltbarkeit und Lebensdauer der Betonstruktur. Polymerfasern übertragen durch ihr geringes E-Modul Kräfte bereits im nicht ausgehärteten Beton und erhöhen damit seine Zugfestigkeit. Die Entstehung der Mikrorisse wird so verhindert oder gestoppt. Mikrofasern sind aufgrund ihrer Geometrie und der höheren Faseranzahl/kg besser zur Reduktion von Schrumpfrissen geeignet. Sie können die Schrumpfrissbildung um über 90 % reduzieren.
Die Makrofasern verteilen Spannungen im Beton und vermindern die Reißneigung. Das Rissbild ist feiner und auftretende Risse werden überbrückt.
Makrofasern:
Ja. Vereinzelt können Fasern an der Oberfläche herausstehen. Bei Bodenplatten kann das unter Verwendung der Sika Verarbeitungshinweise auf ein Minimum reduziert werden. An der Schalseite sind die Fasern nicht sichtbar.
Mikrofasern:
Nein. Die Fasern sind im Bauteil nicht erkennbar.
Makrofasern:
Ja. Die Fasern können Stahlbewehrung teilweise oder vollständig ersetzen. Haupteinsatzgebiete sind momentan elastisch gebettete Platten und Fertigteile.
Mikrofasern:
Bedingt. Eine konstruktive Bewehrung kann in elastisch gebetteten Platten entfallen. Wenden Sie sich an Ihre/n Sika Ansprechpartner/in für die richtige Faserwahl.
Makrofasern:
Nein.
Mikrofasern:
Ja. Die Fasern wirken wie ein internen Stützsystem, durch welches die festen Bestandteile nicht absinken und keine Zementleimschicht an der Oberfläche entsteht. Sie tragen zusätzlich zur Kontrolle von Schwindrissen bei.
Die Fasern wirken als Stoßdämpfer und verteilen lokale Lasten auf einen großen Bereich und erzeugen ein duktileres Bauteilverhalten. Außerdem wird die gesamte Risshohlraumstruktur reduziert und entstehende Risse überbrückt.
Makrofasern:
Ja. Die Fasern erhöhen die Scherfestigkeit des Betons.
Mikrofasern:
Nein. Die Fasern haben keinen Einfluss auf die Scherfestigkeit.
Makrofasern:
Bedingt. Die Fasern haben durch die reduziere Schrumpfrissbildung einen gering positiven Effekt auf die Wasserdurchlässigkeit des Betons.
Mikrofasern:
Ja. Die Durchlässigkeit des Betons wird durch die Reduktion der plastischen Rissbildung und die Kapillarbildung mit kleinerem Durchmesser reduziert.
Recycling
Anders als Stahlfasern, werden Polymerfasern in der Recyclinganlage nicht mit den festen Bestandteilen aussortiert, sondern gelangen mit dem Wasser ins Recyclingwasserbecken. Sind viele Fasern im Wasser, können diese im schlimmsten Fall zum Verstopfen der Pumpen führen. Es ist deswegen anzustreben, dass möglichst wenig Fasern in das Recyclingwasser gelangen. Dies kann beispielsweise durch Siebe oder eine Zwischenlagerung, bei welcher die an der Oberfläche schwimmenden Fasern abgeschöpft werden, realisiert werden.
Die Fasern bestehen aus Polypropylen. Dieses kann beliebig oft eingeschmolzen und zu neuen Produkten verarbeitet werden.
Die Fasern sind zu 100 % recyclebar. Werden die Fasern als alternative Bewehrung eingesetzt, kann der CO2-Ausstoß verglichen zu herkömmlicher Stahlbewehrung um 75 % im Transportbetonbereich und um bis zu 70 % im Fertigteilbereich reduziert werden.
Weder in der aktuellen Ersatzbaustoffverordnung noch in den alten Zuordnungswerten der LAGA M20 gibt es Anforderungen an den zulässigen Gehalt von Kunststoffen. Betonabbruch mit SikaFiber kann daher deponiert oder wiederverwendet werden.
Auch rezyklierte Gesteinskörnung aus Beton mit SikaFiber® kann im Beton nach DIN 1045-2 bzw. Straßenbeton nach TL Beton-StB eingesetzt werden. Die Anforderungen beider Regelwerke sowie der Ausgangsstoffnormen DIN EN 12620 und TL Gestein-StB werden erfüllt.
Anwendungsgebiete
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Unsere Experten sind gerne für Sie da.