2018
Hannover

OP-Säle im Vinzenz- krankenhaus Hannover mit neuen Bodenbelägen für sicheren Schutz von Mensch und Technik

Sicherheit für Patienten und Personal ist in OP-Sälen ein absolutes Muss. Eine Gefährdung durch elektrostatische Aufladungen bei der Arbeit mit hochfrequenter Medizintechnik und OP-Besteck aus Edelstahl muss unbedingt ausgeschlossen werden. Sika verfügt über Bodenbeschichtungssysteme, die diese Anforderungen garantieren.

Kurze Wege und eine flexible OP-Saal-Belegung sind die Vorteile der zentralen Anordnung der Operationsräume im Vinzenzkrankenhaus in Hannover. Um diese Ziele zu erreichen, wurden die OP-Säle in einem gemeinsamen Zentral-OP zusammengefasst. Der Vorteil dieser Zentralisierung im Arbeitsalltag ist jedoch eine große Herausforderung bei Sanierungsmaßnahmen, weil diese im laufenden Betrieb abschnittsweise realisiert werden müssen.      

Sikafloor-305 W ESD erfüllt alle Anforderungen eines modernen OP-Saal-Betriebs

An die neue Bodenbeschichtung wurden hohe Qualitätsanforderungen gestellt: Die in OP-Bereichen eingesetzte Medizintechnik führt zu elektrostatischen Aufladungen, durch die Menschen gefährdet und Geräte beschädigt werden können. Daher müssen Böden in solchen Räumen elektrostatisch ableitfähig sein. Im Vinzenzkrankenhaus ist zudem eine extrem große Oberflächenhärte der Bodenbeschichtung gefragt: Im Rahmen der Neugestaltung des OP-Bereichs wurden die bislang stationären OP-Tische durch mobile Versionen ersetzt. Deren hohes Gesamtgewicht von jeweils maximal 900 kg inklusive der Patienten führt über die kleinen Laufrollen zu einer sehr hohen Punktbelastung auf dem Boden, der die Beschichtung verformungsfrei standhalten muss. Zudem müssen Lichtreflexe des Bodens ausgeschlossen sein, weil diese das medizinische Personal bei seiner Arbeit in den OP-Sälen stören würde.

In Zusammenarbeit mit Produkthersteller Sika und dem beauftragten Verarbeitungsbetrieb HSD aus Hannover fiel schließlich die Wahl des Vinzenzkrankenhauses auf die Bodenbeschichtung Sikafloor-305 W ESD: „Von Sika angefertigte und geprüfte Musterplatten mit einer zweifachen Applikation der seidenmatten ESD-Beschichtung haben sowohl die Technische Leitung als auch das OP-Management davon überzeugt, dass die geforderten Eigenschaften erfüllt werden“, erinnert sich Uwe Hillmann, verantwortlicher Leiter des Bereiches Wirtschaft und Versorgung, und als solcher mit der Projektumsetzung betraut. „Nach mehr als 18 Monaten intensiver Nutzung in allen sechs Sälen und deren Nebenräumen ist die Funktionsfähigkeit exakt wie am Tag der Inbetriebnahme.“

Sanierung hoch profitabler Bereiche erfordert absolut zuverlässige Verarbeitung

Der ausführende Malermeister Björn Bartel hatte mit seinem Team zuvor schon ESD-Beschichtungen verarbeitet. Nun sollte von ihm zum ersten Mal ein System von Sika in einem OP-Bereich ausgeführt werden und zwar bei dessen laufendem Betrieb. Um jegliches zeitliche Verzögerungsrisiko auszuschließen, wurde zunächst der Boden nur eines OP-Saals beschichtet. Der reibungslose Baustellenablauf und das Ergebnis überzeugten den Technischen Leiter. Auf Grundlage eines genauen Ablaufplans von Björn Bartel führten dann seine vier Mitarbeiter die Bodenbeschichtungen der verbleibenden fünf OP-Säle aus, inklusive der mit der Krankenhaus-Hygieneabteilung abgestimmten Abschirmung zum restlichen OP-Betrieb.

Die Grundierung wurde gerollt, darauf die Verlaufsbeschichtung Sikafloor-264 N gerakelt und mit Quarzsand abgestreut. Zur darauf folgenden Ausführung der Erdanschlüsse bietet Sika das Sikafloor AS Erdanschluss-Set an, deren Verbindung zur Erdleitung durch eine Elektrofachkraft hergestellt werden muss. Die Verklebung der Kupferleitbänder erfolgte wiederum durch den ausführenden Malerbetrieb Bartel. Diese dienen zum Anschluss der elektrostatisch ableitfähigen Versiegelung Sikafloor-305 W ESD, die die Maler „nass in nass“ mit der Rolle applizierten – zweimalig, um die gewünschte hohe Oberflächenhärte zu erzeugen. Die Ableitfähigkeit dieser ESD-Versiegelung auf PU-Basis wird durch die enthaltenen Farbpigmente erzielt.

Zeitangaben und Klimadaten des Herstellers exakt einhalten

Die Erfahrung mit der Verarbeitung des Sika-ESD-Beschichtungssystems in den OP-Sälen des Vinzenzkrankenhaus Hannover beschreibt Malermeister Björn Bartel als „durchweg positiv“. Dabei betont er, dass die von Sika angegebenen Topf- und Aushärtezeiten sowie die Wartezeiten bis zur Nutzung exakt einzuhalten sind. Auch die genannte Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit sollten unbedingt beachtet werden. Um dies zu gewährleisten, sind absolut zuverlässige Mitarbeiter ein Muss. Björn Bartel hatte auch ein entsprechendes Klimaprotokoll angefertigt, das für ihn ein wichtiger Bestandteil einer durchgängigen Qualitätssicherung der ausgeführten Arbeiten ist. Für den Projektleiter des Vinzenzkrankenhauses Uwe Hillmann war neben der fachgerechten Ausführung der ESD-Beschichtung vor allem auch die Termintreue des Verarbeiters bedeutend, die auf den Tag genau mit der Planung übereinstimmte: „Garantierte Einsatztage von OP-Sälen sind für Krankenhäuser finanziell extrem relevant“, so Hillmann. Bei der Ausführung der Bodenbeschichtungen im laufenden Betrieb waren für ihn neben der kurzen Aushärtungszeit von acht Tagen aber auch die sehr geringe VOC-Emission und eine nicht wahrnehmbare Geruchsbeeinträchtigung der Sika-Systeme von Bedeutung. Für einen OP-Betrieb ist zudem die Beständigkeit der ESD-Beschichtung gegenüber Mikroorganismen gemäß ISO 846 sowie gegenüber medizinischen Desinfektionsmitteln wichtig. Dies wird von den Sika-Systemen erfüllt – ebenso die Anforderungen der gültigen Regelwerke für OP-Säle (DIN EN 14041) und den sicheren Personenschutz (DIN VDE 0100). Der Belag muss nun regelmäßig auf seine ESD-Eigenschaften überprüft und nach einem angepassten Konzept gereinigt werden, um die Ableitfähigkeit zu gewährleisten.

Bautafel

OBJEKT
Vinzenzkrankenhaus Hannover      

BAUZEITRAUM
2018 

BAUHERR
Vinzenzkrankenhaus Hannover gGmbH

AUSFÜHRUNG
Malermeister Björn Bartel, Garbsen