Sika-Beschichtungssystem gemäß WHG für Papierfabrik und Abwasserbehandlungsanlage

In Neukochen errichtet die Papierfabrik Palm derzeit ein neues Werk. Mit modernster Technologie wird dort ab 2021 Wellpappen-Rohpapier produziert. Die funktionalen Flächen im Bereich Hilfsstofflager der Papiermaschine müssen dabei den Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) standhalten. Sika lieferte das Beschichtungssystem für die sicher abgedichteten Oberflächen.

Die weltweit schnellste und breiteste Wellpappen-Rohpapier-Maschine wird derzeit von der Papierfabrik Palm in einem komplett neu gebauten Werk am Standort Neukochen montiert. Die neue Papiermaschine PM5 verdoppelt die Produktion auf 750.000 Tonnen pro Jahr und ersetzt die drei bestehenden Maschinen. Dies soll die Zukunft des Standorts und der Arbeitsplätze für die nächsten 50 Jahre sichern. Auch eine neue Abwasserbehandlungsanlage wurde auf dem Gelände errichtet.

Sikafloor Gewässerschutz-System 390 N Plus bis 0,5 mm rissüberbrückend
Bei der Papierherstellung werden Betriebsmittel eingesetzt, die nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) als wassergefährdend eingestuft sind. Daher befinden sich auch unter der neuen Papiermaschine bei Palm zwölf Auffangtassen für eventuell beim Produktionsprozess austretende wassergefährdende Stoffe. Diese müssen an Boden und Wänden mit einem geprüften Gewässerschutzsystem beschichtet sein. Die Papierfabrik Palm beauftragte die Firma EP Cret GmbH aus Oberkochen mit den Arbeiten, da neben der fachlichen Kompetenz Wert gelegt wird auf die Unterstützung von Firmen aus der Region.
Nach der Begutachtung durch das verantwortliche Ingenieurbüro und den WHG-Sachverständigen kam das Sikafloor Gewässerschutz-System 390 N Plus zur Ausführung. Damit lässt sich die bei WHG-Systemen maximal erreichbare Rissüberbrückung von bis zu 0,5 mm erzielen und somit eine flüssigkeitsdichte Oberfläche sicher herstellen.

Sikafloor-390 N ist hochbeständig gegen Chemikalien
Die Betonflächen der Auffangtassen grundierten die Verarbeiter zuerst mit dem Epoxidharzbindemittel Sikafloor-701. Darauf applizierten sie die zweikomponentige Zwischenbeschichtung Sikafloor-3290. In einem dritten Arbeitsgang wurde dann Sikafloor-390 N aufgetragen, wie die Schichten zuvor mit der Zahnrakel. Mit dieser gegen Chemikalien hochbeständigen Epoxid-Beschichtung erhält der gesamte Systemaufbau seinen Schutz vor wassergefährdenden Stoffen. Nach der Abnahme des ausgeführten Beschichtungsaufbaus stellten die Verarbeiter noch eine rutschhemmende Oberfläche her. Dazu applizierten sie Sikafloor-390 N erneut als dünne Einbettschicht, verfüllten diese mit Quarzsand und zogen den Boden dann nochmal mit der Epoxid-Beschichtung ab.

Thixotropierung für Wandapplikation
Für die Applikation an den Wänden der Auffangtassen versetzten die Mitarbeiter von EP Cret das Sikafloor Gewässerschutz-System 390 N Plus mit einem Thixoptropiermittel, um die Viskosität zu erhöhen und die Tropfneigung zu verringern. Die einzelnen Beschichtungen brachten sie dann mit der Traufel auf – je nach maximaler Havariemenge bis zu einer Höhe von 1 bis 1,5 Meter.

Die WHG-Beschichtung wurde während der Montage der Papiermaschine ausgeführt. „Durch die geöffneten Hallentore schwankte die Umgebungstemperatur“, berichtet Marius Eppli, Geschäftsführer der EP Cret GmbH. „Die Herausforderung war daher, die jeweils erforderlichen Verarbeitungs- und Aushärtezeiten korrekt zu bestimmen und einzuhalten.“

Auch die neuen ca. 70 m² großen Auffangtassen in der Abwasserbehandlungsanlage der Papierfabrik Palm wurden im Februar 2020 mit dem Sikafloor Gewässerschutz-System 390 N Plus beschichtet.

Nutzflächen mit Sikafloor MultiDur EB-26 N beschichtet
Die 14.000 m² große Nutzfläche der neuen Papierfabrik grundierten die Verarbeiter zunächst mit Sikafloor-151. Darauf applizierten sie die Epoxidharz-Verlaufsbeschichtung Sikafloor-264 N. Die stellenweise geforderte Rutschhemmung des Bodens der Bewertungsgruppe R 10 stellten die Facharbeiter durch das Einstreuen von Quarzsand her. Die Kopfversiegelung erfolgte ebenfalls mit Sikafloor-264 N.