2020
Berlin

Entwässerungsanlagen für den neuen Bauabschnitt der BAB 100 langfristig geschützt

Bauwerke für den Rückhalt des Niederschlagswasser von Straßen müssen dauerhaft beständig sein gegen eingetragene Schadstoffe wie PKW-Treibstoffe und -Betriebsmittel oder Tausalz. Beim Neubau der BAB 100 wurden im 16. Bauabschnitt drei Stauräume unterhalb der Ingenieurbauwerke hergestellt, die mit speziell für diesen anspruchsvollen Anwendungsfall entwickelten Beschichtungsprodukten von Sika abgedichtet und geschützt wurden.

Die Bundesautobahn 100 in Berlin wird derzeit zwischen dem Dreieck Neukölln und dem Treptower Park neu errichtet. Für die Entwässerung der sechsspurigen Trasse mit einer Länge von 3,2 km sind Stauräume unterhalb der zukünftigen Autobahn erforderlich. Bei Regen fließt das Oberflächenwasser mit Schmutz- und Schadstoffpartikeln in die Anlagen. Durch die Zwischenspeicherung werden Abflussspitzen gekappt und das Mischwasser zeitverzögert zur Reinigung in der Kläranlage weitergeleitet.

Im Bauabschnitt 16 wurden drei Stauräume mit hochchemisch beständigen Systemen von Sika beschichtet. Die Arbeiten an den ersten beiden Bauwerken führte die Firma Herkules Oberflächentechnik GmbH in Eberswalde aus. Das Unternehmen wurde aus Altersgründen des Inhabers geschlossen. Den Zuschlag für die Beschichtung des dritten Stauraumes erhielt das auf Betonsanierung und Oberflächeninstandsetzung spezialisierte Unternehmen Nietiedt GmbH aus Barleben.

Rissüberbrückender Beschichtungsaufbau
Zunächst strahlten die Facharbeiter das Betonbauwerk mit einer Grundfläche von mehr als 2.200 m² und einem Fassungsvermögen von 1.950 m³, um die Oberfläche aufzurauen. Für die anschließende Egalisierung war ursprünglich der Feinspachtel Sika Icoment-520 Mörtel ausgeschrieben. Während des Bauverlaufs zeigte sich jedoch, dass rückwärtige Feuchtigkeit auf den bereits zwei Jahre zuvor fertiggestellten Stauraum einwirkte. Daher setzte der Verarbeiter auf Empfehlung des technischen Sika-Verkaufsberaters Markus Ehrhardt und nach Rücksprache mit Generalunternehmer und Bauherrn Sikagard-720 Epocem ein, um auf dem mattfeuchten Beton eine temporäre Feuchtigkeitssperre herzustellen.

Anschließend grundierten die Verarbeiter immer nur so viele Teilflächen mit dem Epoxidlaminierharz Sikagard-177, um die Einbettung des Glasfaser-Gewebes innerhalb der Verarbeitungszeit gewährleisten zu können. Das eingesetzte Sikagard Spezialgewebe drückten sie dann Bahn für Bahn mit einer Überlappung von 10 cm in das satt aufgetragene Laminierharz ein. Mit diesem Aufbau ist eine Rissüberbrückung von bis zu 3,0 mm erzielbar.

Kernkompetenz für Anlagen der Wasser- und Abwasserwirtschaft
Die wasser-, chemikalien- und salzbeständige Deckbeschichtung Sika Permacor-3326 EG H wurde Airless in drei Schichten gespritzt. Pro Arbeitsgang erfolgte ein Farbtonwechsel, um die vollständige Dreifachbeschichtung zu dokumentieren.

„Sika begleitete die Ausführung der Beschichtungsarbeiten und insbesondere die Umsetzung der Herstellerempfehlungen für die Einbettung des Glasfaser-Gewebes vor Ort“, berichtet Sandy Fiedler, Leiter der Nietiedt-Niederlassung Magdeburg. „Diesen Service wussten wir auch als erfahrenes Verarbeitungsunternehmen durchaus zu schätzen.“

Systembeschichtungen von Sika werden seit Jahrzehnten erfolgreich zur Abdichtung und zum Schutz von Anlagen unter anderem in der Wasser- und Abwasserwirtschaft eingesetzt. „Die Entwicklung hochbeständiger Komponenten zählt zu den Kernkompetenzen von Sika, mit denen wir Qualitätsmaßstäbe in der Branche setzen“, erklärt Markus Ehrhardt. 

Bautafel

OBJEKT
Stauraum, BAB100, 16. Bauabschnitt

BAUZEITRAUM
August 2019 – Februar 2020 

BAUHERR
Berliner Senat

AUSFÜHRUNG
Herkules Oberflächentechnik GmbH in Eberswalde; Nietiedt GmbH in Barleben

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