Drei OS-Systeme von Sika für ein gesamtheitliches Betonschutzkonzept

Die rissüberbrückende Instandsetzung der durch Tausalz angegriffenen Bodenplatte einer Tiefgarage: Das war die Anforderung an geeignete Produktsysteme und ihre Verarbeitung. Innovative Oberflächenschutzsysteme in Kombination mit langjährig bewährten Produkten von Sika haben Bauherr und Verarbeiter überzeugt. Die Tiefgarage unter einer Wohnanlage in Unterschleißheim wurde damit instandgesetzt und ist jetzt wieder langfristig nutzbar.

Die Sanierung der Tiefgarage in Unterschleißheim war notwendig geworden, weil die Bewehrung des Stahlbetons durch hohe Konzentrationen von Tausalz in der Bodenplatte angegriffen war. Ein Spezialunternehmen lokalisierte mit einer Potenzialfeldmessung zunächst alle Korrosionsherde. An diesen Stellen wurde der Beton bis 2 cm hinter die Bewehrung abgetragen. Dies erfolgte mit robotergestützter Hochdruckwasserstrahltechnik, wie auch die anschließende Entrostung des Stahls. Teile der Bewehrung wurden ersetzt und die Betonplatte der 4500 m² großen Bodenfläche mit Transportbeton komplett neu hergestellt.

Bodenplatte mit rissüberbrückendem OS-11b-System geschützt
Ursprünglich gingen die Baubeteiligten davon aus, dass nur Teilflächen saniert werden müssten. Die alte Bodenplatte war jedoch auch aufgrund der unterschiedlichen Betonüberdeckungen und des hohen Bewehrungsanteils gerissen. Deshalb folgte der Bauherr der Empfehlung des Planers und Verarbeiters Manfred Schiechtl sowie des Sika-Beraters Niko Hebauer, ein rissüberbrückendes OS-11b-System als Schutz für die gesamte Bodenfläche einzusetzen. Das Oberflächenschutzsystem Sikafloor MultiFlex PB-56 erfüllt diese Anforderung und zeichnet sich außerdem durch eine hohe Verschleißfestigkeit aus.
Die Mitarbeiter des auf Tiefgarageninstandsetzung spezialisierten und zertifizierten Fachbetriebs Pollerspöck & Schiechtl grundierten die Bodenplatte zunächst mit Sikafloor-161 und streuten sie mit Quarzsand lose ab. Darauf wurde die Dichtungs- und Verschleißschicht Sikafloor-376 appliziert und mit Quarzsand im Überschuss abgestreut. Abschließend versiegelten sie die Fläche mit Sikafloor-378.

OS-10-System mit Hybridtechnologie für die Rampe
Im Bereich der 110 m² großen Rampe und der Betonrinnen für den Ablauf des Wassers wurde der Bestandsbeton ebenfalls mit robotergestützter Technologie abgetragen und erneuert. Als Schutz wurde dann das Beschichtungssystem nach OS-10 Sikafloor Pronto RB-58 verarbeitet. Auf die Grundierung Sikafloor-11 Pronto applizierten die Mitarbeiter des Instandsetzungsunternehmens Sikafloor-32 Pronto als Dichtungs- und anschließend auch als Verschleißschicht. Für die Dichtungsschicht legten sie im selben Arbeitsgang das Glasfaservlies Sika Reemat Premium in das noch nasse Material ein. Die rissüberbrückende Gewebebahn verbindet sich selbstständig mit der frisch applizierten Dichtungsschicht. Danach wurde die Verschleißschicht mit Füllstoff aufgerollt und abschließend mit Quarzsand im Überschuss abgestreut.
Das Hybridsystem Sikafloor Pronto RB-58 aus PU und MMA verbindet beide Technologien auf ideale Weise: „Seine schnelle Aushärtung, die hohe Rissüberbrückungsfähigkeit auf der Rampenfläche und die langfristige mechanische sowie chemische Beständigkeit waren die Kriterien für die Auswahl des Systems“, berichtet Niko Hebauer. Wie im Bereich der Bodenplatte erfolgte die Kopfversiegelung von Rampe und Rinnen ebenfalls mit Sikafloor-378. Das Produkt ist sowohl für OS-11- wie auch für OS-10-Systeme geeignet. Um der Gesamtfläche ein einheitliches Erscheinungsbild zu verleihen, wurde Sikafloor-378 sowohl in der Tiefgarage als auch auf der Rampe verwendet.

Reprofilierung mit Spezial-Feinspachtel
Reprofilierungsarbeiten wurden an den Sockeln der Wände und Stützen der Tiefgarage durchgeführt. Hierfür wurde der Feinspachtel Sika Icoment-520 eingesetzt, der speziell für Instandsetzungsmaßnahmen unter OS-Systemen entwickelt wurde. Das Produkt ist seit 50 Jahren auf dem Markt und entspricht mit seiner ursprünglichen Rezeptur immer noch den modernsten Anforderungen.

Kontrollierte Umgebungsbedingungen entscheidend
Die Verarbeitung der OS-Systeme von Sika war für die geschulten Mitarbeiter des Fachbetriebs Pollerspöck & Schiechtl keine ungewöhnliche Herausforderung. „Allerdings muss immer darauf geachtet werden, dass die erforderlichen Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit stimmen“, betont Manfred Schiechtl. „Die wurden laufend von uns überwacht und mit einer mobilen Lüftungsanlage, Entfeuchtern und Heizgeräten entsprechend reguliert.“ Sika-Berater Niko Hebauer stand auch in dieser Situation zur Klärung produktspezifischer Fragestellungen begleitend zur Seite.