Sikagard® P 770
(bisher MSeal P 770)
2K Grundierung basierend auf Xolutec® - Technologie für Abdichtungssysteme
Sikagard® P 770 ist eine zweikomponentige Grundierung auf Xolutec - Basis. Es dringt tief in den Untergrund ein und wirkt als Haftvermittler für nachfolgende Bodenbeschichtungen oder Abdichtungen. Xolutec® ist das Ergebnis unserer Forschungsarbeit zur Weiterentwicklung PU- und PUA-Materialien mit dem Ziel, die Probleme von Beton und Stahl in anspruchsvollen Umgebungen zu lösen. Xolutec® kombiniert auf einzigartige Weise komplementäre Chemie. Die Optimierung der Wechselwirkungen zwischen hochvernetzten Harzmolekülen und separat ausgehärteten anorganischen Elementen schafft ein hochdichtes organisch-anorganisches Material mit herausragenden Eigenschaften. Diese Art der Vernetzung erlaubt die Weiterentwicklung verschiedener Materialeigenschaften: Xolutec® ermöglicht eine Vielzahl von Lösungen mit erhöhter Haltbarkeit.
- Geringe Viskosität
- Einfacher Auftrag
- Sehr gutes Eindringverhalten
- Wasserdampfundurchlässig
- Tolerant gegen Feuchtigkeit: Kann auf Untergründen mit hoher Restfeuchte angewendet werden
- Sehr gute Haftung auf verschiedensten Untergründen
- Enthält kein Lösemittel
Anwendung
Sikagard® P 770 wird als Grundierung auf mineralischen Untergründen für Sikalastic®-Systeme eingesetzt. Die Grundierschicht verbessert die Haftung und verhindert Nadelstichlöcher oder Blasenbildung in der nachfolgenden Beschichtung.Vorteile
- Geringe Viskosität
- Einfacher Auftrag
- Sehr gutes Eindringverhalten
- Wasserdampfundurchlässig
- Tolerant gegen Feuchtigkeit: Kann auf Untergründen mit hoher Restfeuchte angewendet werden
- Sehr gute Haftung auf verschiedensten Untergründen
- Enthält kein Lösemittel
Verpackung
Fertigmischungen | ||
Komp. A | 2,2 kg | 4,0 kg |
Komp. B | 2,8 kg | 5,0 kg |
Komp. A+B | 5,0 kg | 9,0 kg |
Farbe
Milchig-beige Flüssigkeit
Produktdetails
PRÜFZEUGNISSE
- Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-59.17-458 im Beschichtungssystem Sikagard® 7000 CR auf Beton zur Verwendung in JGS- und Biogasanlagen.
- Prüfung der Haftzugfestigkeit und Blasenbildung bei rückseitiger Durchfeuchtung (IKT Gelsenkirchen).
- Nach G. Keller als Radonsperre geeignet.
Chemische Basis
Xolutec®
Lagerfähigkeit
Im ungeöffneten Originalgebinde 12 Monate abProduktionsdatum.
Lagerbedingungen
Sikagard® P 770 im verschlossenen Originalgebinde und vorzugsweise im Temperaturbereich von +15 bis +25 °C lagern. Vor direkter Sonneneinstrahlung, dauerhafter Temperatur über +30 °C und Frost schützen.
Dichte
Komponente A | ca. 1,25 kg/l |
Komponente B | ca. 1,17 kg/l |
Gemischt | ca. 1,20 kg/l |
Verträglichkeit
Haftung in Verbindung mit nachfolgenden Beschichtungen nach 7 Tagen bei +20 °C
Sikagard® M 790 (Xolutec) | ≥ 2,5 N/mm² |
Sikagard® M 391 (Epoxi) | ≥ 2,5 N/mm² |
Sikalastic® M 689 (Polyurea) | ≥ 3,0 N/mm² |
Sikalastic® M 808 (Polyurethan) | ≥ 2,5 N/mm² |
Sikalastic® M 811 (Polyurea-Polyurethan-Hybrid) | ≥ 2,5 N/mm² |
Haftzugfestigkeit
Auf Beton nach 7 Tagen
Bei +5 °C | ≥ 4,0 N/mm² |
Bei +20 °C | ≥ 4,0 N/mm² |
Bei +30 °C | ≥ 4,0 N/mm² |
Auf Fliesen nach 7 Tagen bei +20 °C
| (in Anlehnung an EN 1542) |
Haftung auf Beton bei rückseitiger Durchfeuchtung mit Sikalastic® M 790 nach 56 Tagen
| (DAfStb, Teil 4, Abschnitt 5.5.15) |
Erweichungspunkt
Glasübergangstemperatur nach 28 Tagen | 109 °C |
Wasserdampfdurchlässigkeit
Bei 200 g/m² | Klasse III (SD = 76 m) |
Bei 400 g/m² | Klasse III (SD = 108 m) |
Anwendung
Mischverhältnis
Komp. A : Komp. B nach Gewicht | 1 : 1,25 bzw. 44,4 : 55,6 |
Komp. A : Komp. B nach Volumen | 1 : 1,34 |
Lufttemperatur
Min. | +5 °C |
Max. | +30 °C |
Relative Luftfeuchtigkeit
Nicht begrenzt, es darf kein Kondenswasser auf der Oberfläche stehen
Untergrundtemperatur
Min. | +5 °C |
Max. | +30 °C |
Untergrundfeuchtigkeit
< 10 %, Oberfläche muss frei von sichtbarem Wasser sein
Verarbeitungszeit
Bei +5 °C | ca. 30 Minuten |
Bei +10 °C | ca. 25 Minuten |
Bei +23 °C | ca. 20 Minuten |
Bei +30 °C | ca. 10 Minuten |
Aushärtezeit
Bei +10 °C | 7 Tage |
Bei +23 °C | 5 Tage |
Bei +30 °C | 2 Tage |
Klebfrei
Berührtrocken bei +20 °C nach ca. 5 Stunden
Wartezeit zwischen den Arbeitsgängen
Bei +10 °C | 11 Stunden |
Bei +20 °C | 5 Stunden |
Bei +30 °C | 2 Stunden |
Materialverbrauch
Sikagard® P 770 muss filmbildend aufgebracht werden. Dazu sind bei glatten Untergründen ca. 0,3 – 0,4 kg/m² erforderlich. Bei rauen oder saugenden Untergründen kann der Auftrag von 0,4 – 0,6 kg/m² in zwei Grundierschichten mit Sikagard® P 770 erforderlich sein, um einen geschlossenen Film zu erreichen. An senkrechten Flächen sind immer zwei Arbeitsgänge aufzubringen, an horizontalen Flächen kann eine Schicht mit entsprechend hoher Auftragsmenge genügen. Beim Auftrag einer Kratzspachtelung entfällt der zweite Arbeitsgang.
Die vorgenannten Verbräuche sind Richtwerte. Sie können bei sehr rauen oder porösen Untergründen auch höher sein. Daher sollten vor Beginn der Arbeiten zunächst Testflächen ausgeführt werden, um den zu erwartenden Verbrauch zu ermitteln.
Verbrauch als Kratzspachtelung auf Wandflächen mit Sikagard® P 770 + 3 - 6 Gew.-% Sikafloor® TIX 9: ca. 0,5 – 0,7 kg/m².
Verbrauch als Kratzspachtelung auf Bodenflächen mit Sikagard® P 770 + Quarzsand 0,1-0,3 mm 1:1 gefüllt + 1 Gew.-% Sikafloor® TIX 9: ca. 1,0 – 1,2 kg/m².
UNTERGRUNDQUALITÄT
Die zu behandelnden Flächen, alt oder neu, müssen fest, trocken, feingriffig und tragfähig sein, frei von losen und mürben Teilen sowie von trennend wirkenden Substanzen wie Öl, Fett, Gummiabrieb, Anstrichresten oder Ähnlichem.
UNTERGRUNDVORBEREITUNG
Die Oberfläche ist mit Sand- oder Wasserstrahlen oder einer anderen geeigneten mechanischen Methode vorzubereiten. Nach der Vorbereitung muss der Beton oder andere zementäre Untergründe einen Haftzugwert im Mittel von 1,5 N/mm² aufweisen, der kleinste Einzelwert darf 1,0 N/mm² nicht unterschreiten.
Ausbruch- und Fehlstellen im Untergrund schichtdickenabhängig mit geeignetem Instandsetzungsmörtel oberflächenbündig verfüllen. Zum Ausgleich von Lunkern und Rauheiten kann an Wänden vor dem Auftrag der Grundierung mit einem geeigneten Feinspachtel z.B. SikaEmaco® S 5800 DUO egalisiert werden. Dabei ohne Strahlen oder Schleifen, direkt auf den geglätteten Mörtel grundieren.
Am Boden erfolgt der Ausgleich mit einer Kratzspachtelung auf Basis Sikagard® P 770 unter Zugabe von Stellmittel. Alle zu grundierenden Flächen müssen porenfrei abgespachtelt sein.
Innen liegende Kanten sind als Hohlkehlen auszuführen, z.B. mit SikaEmaco® S 5440 RS.
Hinsichtlich Systemaufbau die Ausführungsanweisung von Sikalastic® 7000 CR beachten!
Der Untergrund muss frei von stehendem Wasser sein. Für enthaltene Feuchtigkeit gibt es keine Begrenzung.
Die Untergrundtemperatur muss über +5 ºC und unter +30 ºC, und dabei immer mindestens 3°K über dem Taupunkt liegen.
Früheste Grundierung auf mineralische Instandsetzung bei +20 °C:
SikaEmaco® S 5800 DUO | 18 Stunden (über Nacht) |
SikaEmaco® S 5500 | 24 Stunden |
SikaEmaco® S 5440 RS | 4 Stunden |
MISCHEN
Sikagard® P 770 wird im richtig abgestimmten Verhältnis von Komponente A und B geliefert.
Zunächst die Komponente A in das Gebinde der Komponente B geben und bis zum Erreichen einer homogenen Konsistenz mit einem langsam laufenden Rührwerk bei ca. 400 U/min 1,5 Minuten lang gründlich mischen.
Erwärmen Sie das Material nicht durch Übermischen!
Auch die Boden- und Randbereiche des Mischgefäßes müssen dabei erfasst werden, diese gegebenenfalls mehrfach abschaben. Halten Sie die Mischpaddel untergetaucht, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Am besten eignen sich Doppelscheibenrührer zum Mischen.
Keine Teilmengen anrühren und nicht von Hand mischen!
Achtung: Größere Restmengen von angemischtem Material vermeiden bzw. verbrauchen, da es ansonsten im Mischbehälter zu einer starken Reaktionswärmeentwicklung kommt.
VERARBEITUNG
Nach dem Mischen erfolgt der Grundierauftrag von Sikagard® P 770 auf den vorbereiteten Untergrund maschinell oder händisch (mittels Pinsel oder Roller).
Für leicht raue oder porige Wandflächen kann Sikagard® P 770 mit 3 - 6 Gew.-% Sikafloor® TIX 9 versetzt werden und als Kratzspachtelung aufgebracht werden.
Für die Anwendung als Kratzspachtelung am Boden empfehlen wir eine 1:1-Abmischung mit Quarzsand 0,1‑0,3 mm und 1 Gew.-% Sikafloor® TIX 9.
Neben der Umgebungstemperatur ist für die Verarbeitung von Reaktionsharzen die Temperatur des Untergrundes von entscheidender Bedeutung. Bei niedrigen Temperaturen verzögern sich grundsätzlich die chemischen Reaktionen; damit verlängern sich auch die Verarbeitungs-, Überarbeitbarkeits- und Begehbarkeitszeiten. Gleichzeitig erhöht sich, infolge zunehmender Viskosität, ggf. der Verbrauch pro Flächeneinheit. Bei hohen Temperaturen werden die chemischen Reaktionen beschleunigt, so dass sich o. a. Zeiten entsprechend verkürzen. Für die vollständige Aushärtung von Sikagard® P 770 darf die mittlere Temperatur des Untergrundes die unterste Verarbeitungs- bzw. Objekttemperatur nicht unterschreiten. Die Temperatur des Untergrundes muss während der Verarbeitung mindestens 3 K über der Taupunkttemperatur liegen.
Sikagard® P 770 trocknet zu einem transparenten Film (innerhalb von ca. 5 Stunden bei 20° C). Sollten Stellen nicht vollständig mit Grundierung bedeckt sein, ist eine zweite Schicht Grundierung aufzutragen. Es ist darauf zu achten, dass die Oberfläche absolut porenfrei grundiert ist, um spätere Hinterwanderungen der nachfolgenden Beschichtung auszuschließen.
Die Wartezeit bis zum Auftrag von Sikalastic® Systemen beträgt 5 Stunden bei 20° C, maximal 48 Stunden. Bei längerer Wartezeit ist die Grundierung matt anzuschleifen.
GERÄTEREINIGUNG
Wieder verwendbares Werkzeug sollte direkt nach Nutzung mit Sika® Thinner C oder Isopropanol gereinigt werden. Im ausgehärteten Zustand ist nur eine mechanische Reinigung möglich.