2022
Freiburg

Dachbahn Sarnafil TS 77-18 erfüllt Vorgaben des Denkmalschutzes

Die Lokhalle Freiburg wurde 1903 bis 1905 auf dem Güterbahnhof Nord gebaut. Bis 1983 wurden dort Züge gewartet, repariert und instandgesetzt, darunter auch der berühmte Orient Express. Seit 2011 befindet sich das Ensemble aus insgesamt fünf Gebäudeteilen und einer Nutzfläche von rund 10.000 qm in privater Hand und wird aufwändig und behutsam revitalisiert. In diesem Rahmen wurden nun die Sheddächer der Nord- und Südhalle saniert. Die Vorgaben des Denkmalschutzes konnten mit der Kunststoffabdichtungsbahn Sarnafil TS 77-18 RAL 7016 Anthrazitgrau von Sika erfüllt werden.

Laut Denkmalliste des Landes Baden-Württemberg ist die monumentale Hallenlage „sicher das bedeutendste Beispiel von Industriearchitektur aus der Zeit der Jahrhundertwende in Freiburg“. Wegen des Denkmalschutzes gab es gewisse Vorgaben bei der Sanierung der Sheddächer der Nord- und Südhalle. „Da der optische Charakter durch die vorhandene schwarze Bitumenbahn vorgegeben war, sollte wieder eine schwarze Abdichtung verwendet werden“, erläutet Manfred Merazzi, zuständiger Gebietsleiter der Sika Deutschland GmbH. Aus Brandschutzgründen fiel die Wahl auf die Kunststoffabdichtungsbahn Sarnafil TS 77-18 in der Farbe Anthrazitgrau. Die Kunststoffdichtungsbahn verfügt über eine innenliegende Verstärkung aus einem Glasvlies und einem Polyestergelege. Bei dem Produktionsverfahren
der Extrusionsbeschichtung wird der Träger bzw. die Armierung homogen eingebettet.
Im Gegensatz zu einer Bitumenbahn kann die Bahn mit Heißluft (und nicht mit einer Flamme) verschweißt werden – ein wichtiger Vorteil bei einer darunter liegenden Holzkonstruktion!

Reinigung und Erneuerung der verrußten Holzkonstruktion
Bei einem Sheddach werden mehrere pult- oder satteldachartige Dachaufbauten hintereinander angereiht. Bei der Lokhalle in Freiburg besteht ein Hallenteil aus fünf solcher Sheddächer, ein Dach hat jeweils 300 qm. Da der darunter liegende Gebäudeteil früher nicht geschlossen war, war keine Dachdämmung vorhanden. Zudem hatte die Wartung der Dampfloks Spuren auf der Holzkonstruktion hinterlassen. Diese musste erst gereinigt oder – wo nötig – erneuert werden. Die alte Bitumenbahn fungierte hier als Notabdichtung.

Abschnittsweises Vorgehen
Die Arbeiten an der Südhalle fanden vom Januar 2020 bis zum Februar 2021 statt, inklusive drei Wochen Winterpause. Dabei wurde bauabschnittsweise vorgegangen. „Sobald die Zimmerleute mit einem Dach fertig waren, konnten wir starten“, erklärt Volker Haack von Gerber Dach. Die Rinnenbereiche wurden ebenfalls mit Sarnafil TS abgedichtet. „Die Rinnen sind nur einen Meter breit und 45 Grad schräg, das war für meine Mitarbeiter bei insgesamt 600 qm schon eine Herausforderung“, so Haack.
Bei den Dächern, jedes je sechs Meter breit und 45 Meter lang, wurde die alte Bitumenbahn ¬ – nach eingehender Prüfung und stellenweisen Ausbesserungen – als Dampfsperre verwendet. Gedämmt wurde das Dach der Südhalle nach Brandschutzvorgaben mit Mineralwolle. Die Kunststoffabdichtungsbahn Sarnafil TS 77-18 wurde darauf mechanisch befestigt. Bei den notwendigen Aussparungen für je drei bzw. vier Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) pro Dach und den vorhandenen 22 Oberlichtern wurden die Bahnen zugeschnitten und mit SikaRoof Tape P bzw. Kontaktkleber verklebt. Der Übergang von Dachfläche zu Schrägverglasung erfolgte mit einem Verbundblech in der Farbe Anthrazit. Sowohl die Rinnenanschlüsse als auch der Traufbereich der Dächer wurden als Traufanschluss oder Anschluss unter Festverglasung mit Verbundblechen versehen, die an die vorhandene Holzkonstruktion montiert wurden. Die Bahn wurde darauf mit Handschweißgeräten verschweißt. „Insgesamt haben wir 2,6 Kilometer Verbundbleche montiert“, resümmiert Haack.

Den Vorgaben des Denkmalschutzes entsprechen
Von Juli 2021 bis Februar 2022 wurde an der Nordhalle gearbeitet. Das Vorgehen war das gleiche wie bei der Südhalle, nur dass hier mit Polystyrol (EPS) gedämmt wurde. Da die Gebäudenutzung eine andere ist als in der Südhalle, konnte hier auf Mineralwolle verzichtet werden. „Die Detailabsprachen im Vorfeld mit Architekt und Bauherr waren bei diesem Bauvorhaben ebenso aufwändig wie die Kapazitätenplanung, da in Bauabschnitten gearbeitet wurde“, erinnert sich Volker Haack. Das neue Dach sollte dem Bauherrn gefallen und gleichzeitig dem Denkmalschutz entsprechen. Mit Sarnafil TS 77-18 in der Farbe Anthrazit und den passenden Verbundblechen konnte Sika hier die passende Lösung anbieten. „Die Kunststoffabdichtungsbahn ist nicht nur schneller zu verarbeiten als eine Bitumenbahn, sie hat auf der Unterseite auch kein Kunststoffvlies und kann so bei Zuschnitten immer direkt aufgeschweißt werden, ohne dass zum Beispiel Kopfstöße mit einem separaten Band überschweißt werden müssen.“ Nun erstrahlen die Sheddächer der Nord-und Südhalle in neuem Glanz und entsprechen dabei den Vorgaben des Denkmalschutzes.

Bautafel

OBJEKT
Lokhalle Freiburg, Dächer der Nord- und Südhalle   

BAUZEITRAUM
Südhalle: Januar 2020 bis Februar 2021
Nordhalle: Juli 2021 bis Februar 2022

BAUHERR
Eigentümergemeinschaft Lokhalle Freiburg

VERARBEITER
Peter Gerber GmbH in Bahlingen

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