Sika Ergodur®-500 Pro
(bisher Sika® Ergodur-500 Pro)
2–Komponenten-Reaktions-Kunststoff auf Epoxidharzbasis für die Abdichtungsbauweisen nach ZTV-ING 6-1 und ZTV-ING 6-3. Sika Ergodur®-500 Pro wird ebenfalls eingesetzt als Grundierung, Versiegelung oder Kratzspachtelung nach DIN 18532-2.
Total solid nach Prüfverfahren DEUTSCHE BAUCHEMIE.
- Geprüftes Produkt, fremdüberwacht
- Bereits auf 7 Tage altem Beton einsetzbar
- Hohe Klebkraft
- Härtet bei niedrigen Temperaturen bis 8°C noch aus
- Hitzebeständig gegenüber der offenen Flamme bei der Schweißbahnverlegung
Anwendung
Mit Sika Ergodur®-500 Pro werden Fahrbahntafeln aus Beton von Ingenieurbauwerken, wie Brücken oder Parkbauten, behandelt. Ebenfalls ist es möglich, eine Versiegelung oder – durch Zugabe von Füllstoffen – eine Kratzspachtelung mit Sika Ergodur®-500 Pro herzustellen. Grundlage für die Anwendung sind die ZTV-ING 6-1 und ZTV-ING 6-3 sowie die DIN 18532-2.Vorteile
- Geprüftes Produkt, fremdüberwacht
- Bereits auf 7 Tage altem Beton einsetzbar
- Hohe Klebkraft
- Härtet bei niedrigen Temperaturen bis 8°C noch aus
- Hitzebeständig gegenüber der offenen Flamme bei der Schweißbahnverlegung
Verpackung
30 kg Doppelgebinde (Komp. A und Komp. B) oder
5000kg IBC Container (siehe Hinweis unter Mischverhältnis):
Komp. A: 4 x 1000kg
Komp. B: 1 x 1000kg
Sika Sieblinie KR N: 25 kg Sack
Farbe
rotbraun
Produktdetails
PRÜFZEUGNISSE
- Grundprüfbericht Nr. P 4636, Polymer-Institut Dr. Stenner GmbH gemäß ZTV-ING (TL/TP-BEL-EP) vom 4.8.2006
- Grundprüfung ZTV-ING 6-1 Nr. P 11514-1 vom 05.12.2018: Sika Ergodur®-500 Pro mit Sika Ergobit Pro
- Grundprüfung ZTV-ING 6-1 Nr. P 11514-1a vom 24.01.2022: Sika Ergodur®-500 Pro mit SikaShield Ergobit Pro
Gemäß ZTV-ING 6-1 sind folgende Ausführungsanweisungen vorhanden:
- Sika Ergodur®-500 Pro/Sika Ergobit Pro
- Sika Ergodur®-500 Pro/SikaShield Ergobit Pro
Gemäß ZTV-ING 6-3 sind folgende Ausführungsanweisungen vorhanden:
- Sika Ergodur®-500 Pro/Sikalastic-822 (Handverarbeitung)
- Sika Ergodur®-500 Pro/Sikalastic-851 (Spritzverarbeitung)
Das Material wird in der "Zusammenstellung der zertifizierten Stoffe und Stoffsysteme" bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) geführt.
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Chemische Basis
Lösemittelfreies Epoxidharz
Lagerfähigkeit
18 Monate
Lagerbedingungen
Kühl, trocken, nicht unter + 8°C, Gebinde original verschlossen. Sollte die Harzkomponente durch Lagerung und Transport bei tiefen Temperaturen auskristallisiert sein, darf das Material nicht verarbeitet werden, da es sonst zu Aushärtungsstörungen kommt. Die Kristallisation kann durch Erwärmung der Harzkomponente im Wasserbad bei 60°C rückgängig gemacht werden.
Dichte
Bindemittel | ca. 1,1 kg/l |
Kratzspachtel | ca. 2,0 kg/l |
Viskosität
Mischviskosität Komponente A und B: ca. 850 mPas
Anwendung
Mischverhältnis
Komponente A : Komponente B = 4 : 1 (Gew.-Teile)
Bei der Verarbeitung aus IBC Containern ist eine geeignete Entnahme-, Förder- und Mischtechnik zu verwenden, die die Einhaltung des exakten Mischungsverhältnisses von Komp. A : Komp. B = 4 : 1 (Gew.-Teile) garantiert.
Lufttemperatur
Minimal + 8°C
Maximal + 45°C
Relative Luftfeuchtigkeit
Maximal 85%
Taupunkt
Während der Applikation und der Aushärtung muss die Untergrundtemperatur mind. +3°K über der Taupunkttemperatur liegen. Vor Betauung schützen.
Untergrundtemperatur
Grenzwerte nach ZTV-ING 6-1, Ausgabe 2021
Minimal + 8°C
Maximal + 40°C
Untergrundfeuchtigkeit
Betonbrücken | Anforderung gem. ZTV-ING 6-1 und ZTV-ING 6-3 "Föhntest" |
Ingenieurbauwerke | < 4% Feuchte (gemessen mit CM-Gerät), falls keine Forderung nach den ZTV-ING gelten. |
Verarbeitungszeit
Umgebungstemperatur | + 10°C | + 20°C | + 30°C |
Sika Ergodur-500 Pro | ca. 40 min. | ca. 30 min. | ca. 15 min. |
Kratzspachtelung mit Sika Sieblinie KR N (1 : 3 gefüllt) | ca. 50 min. | ca. 35 min. | ca. 20 min. |
Wartezeit zwischen den Arbeitsgängen
Untergrundtemperatur | + 10°C | + 20°C | + 30°C |
Begehbarkeit | ca. 24 Stunden | ca. 20 Stunden | ca. 14 Stunden |
Bis zur Versiegelung der abgestreuten Grundierung | Sobald es der Erhärtungszustand dieser Lage erlaubt | Sobald es der Erhärtungszustand dieser Lage erlaubt | Sobald es der Erhärtungszustand dieser Lage erlaubt |
Bis zum Verlegen der Bitumen-Schweißbahn | mind. 72 Stunden | mind. 24 Stunden | mind. 16 Stunden |
Bei Anwendung nach den ZTV-ING 6-1 und ZTV-ING 6-3 gelten die Angaben der Ausführungsanweisung.
Materialverbrauch
Grundierung | ca. 300 – 500 g/m2 je Arbeitsgang |
Kratzspachtelung | ca. 2,0 kg/m2 je mm Schichtdicke mit Sika Sieblinie KR N (Mischung mit Füllgrad 1 : 3) |
Der jeweilige Verbrauch hängt von der Untergrundbeschaffenheit (Porosität, Rautiefe usw.) ab.
UNTERGRUNDQUALITÄT
Die Betonunterlage muss den Vorgaben der ZTV-ING 6-1 und ZTV-ING 6-3 entsprechen; wie diese herzustellen ist, wird im Abschnitt „Vorbereitung des Untergrundes“ beschrieben.
UNTERGRUNDVORBEREITUNG
Die Verbindung und Haftung des Epoxidharzes auf einem mineralischen Untergrund basiert auf einer Verklammerung über die Rautiefe und auf einem guten Penetrationsvermögen (Porosität) in den Untergrund.
Hochfeste Betone, vakuuminierte Oberflächen bzw. extrem geglättete, sehr dichte Betonoberflächen bedürfen einer intensiveren Untergrundvorbereitung.
Nach der Vorbereitung müssen die eingebetteten Zuschläge erkennbar sein.
Im Einzelfall ist eine Probefläche anzulegen. Daher ist eine abtragende Untergrundvorbereitung (z.B. Kugelstrahlen) in jedem Fall vorzunehmen.
Grundsätzlich müssen alle zu beschichtenden Betonflächen oder Betonersatzmörtel tragfähig, trocken, sowie frei von Staub, Schlämme, losen Teilen, Ölen, Fetten und sonstigen Verunreinigungen sein.
Der Untergrund ist z.B. durch Sand-, Granulat-, Kugelstrahlen bzw. Fräsen vorzubereiten. Dies ist auch auf RM/RC Mörteln unbedingt erforderlich. Die Oberflächenzugfestigkeit des mineralischen Untergrundes muss im Mittel mindestens 1,5 N/mm2 betragen.
Für die Betonfeuchte gelten im Falle der Betonbrücken die Anforderungen der ZTV-ING. Bei anderen Ingenieurbauwerken ist darauf zu achten, dass die Betonfeuchtigkeit an der Oberfläche kleiner als 4 Masse-% (gemessen mit CM-Gerät) ist, falls keine Forderungen nach den ZTV-ING gelten.
MISCHEN
Bindemittel
Sika Ergodur®-500 Pro wird in 2 Komponenten (Komponente A = Harz und Komponente B = Härter) im abgestimmten Mischungsverhältnis geliefert. Die Komponenten A + B vor der Verarbeitung im vorgeschriebenem Mischungsverhältnis vorsichtig zusammengeben. Um Spritzer oder gar ein Überschwappen der Flüssigkeit zu verhindern, die Komponenten mit einem stufenlos verstellbaren elektrischen Rührgerät kurze Zeit mit geringer Drehzahl durchmischen. Anschließend die Rührgeschwindigkeit zur intensiven Vermischung auf maximal 300 U/min steigern. Die Mischdauer beträgt mindestens 3 Minuten und ist erst dann beendet, wenn eine homogene Mischung vorliegt. Gemischtes Material in ein sauberes Gefäß umfüllen (umtopfen), und nochmals kurz, wie oben beschrieben, durchmischen.
2-Komponenten-Epoxidharze reagieren unter Wärmeentwicklung. Nach dem Mischen der Komponenten darf das Produkt daher nicht länger als die angegebene Verarbeitungszeit im Mischgefäß verbleiben und muss unverzüglich entsprechend den Applikationsvorschriften, verarbeitet werden. Bei Nichtbeachtung kann es zu Hitze- und Rauchentwicklung kommen und im Extremfall zu Brand führen.
Sieblinie und Kratzspachtelung
Die Sika Sieblinie KR N wird im Zwangsmischer vorgemischt. Anschließend wird bei laufendem Zwangsmischer das frisch angemischte Bindemittel zugegeben und bis zur Homogenität gemischt. Es sind jeweils komplette Säcke zu verwenden, da diese beim Transport zum Entmischen neigen können.
Füllgrad der Kratzspachtelung
- 1 Masseteil Sika Ergodur®-500 Pro
- 3 – 4 Masseteile Sika Sieblinie KR N
Sieblinien für Kratzspachtelung
Sika Sieblinie KR N; geprüfte Fertigsieblinie in 25 kg-Säcken
Hinweise zum Füllgrad
Die möglichen Füllgrade des Sika Ergodur®-500 Pro sind temperaturabhängig. Die hier angegebenen Füllgrade beziehen sich auf eine Objekttemperatur von 20°C. Höhere bzw. niedrigere Temperaturen bedingen eine veränderte Füllbarkeit.
VERARBEITUNG
Einbauvarianten nach ZTV-ING 6-1 (Ausgabe 10/2021):
Versiegelung auf Beton:
Im ersten Arbeitsgang wird das Reaktionsharz in einer Menge von mindestens 400 g/m2 aufgetragen. Diese Lage Reaktionsharz muss unverzüglich nach dem Rollen mit trockenem Quarzsand der Körnung 0,7-1,2 mm im Überschuss abgestreut werden. Nicht festhaftendes Abstreumaterial ist zu entfernen, sobald es der Erhärtungszustand dieser Lage zulässt. Anschließend wird in einem zweiten Arbeitsgang Reaktionsharz in einer Menge von mindestens 600 g/m2 gleichmäßig aufgebracht und so verteilt, dass Materialansammlungen
vermieden werden, die Abstreuung gleichmäßig benetzt ist und eine gleichmäßig raue und augenscheinlich geschlossene Oberfläche vorliegt. Diese Oberfläche wird nicht abgestreut. Eine Dichtigkeitsprüfung entfällt.
Kratzspachtelung auf Beton:
Vertiefungen bis 0,5 cm sind durch Kratzspachtelungen mit Sika Ergodur®-500 Pro und Sika Sieblinie KR N auszugleichen. Vor Auftrag der Kratzspachtelung ist die Betonoberfläche mit ca. 400 g/m2 Sika Ergodur®-500 Pro zu grundieren. Darauf folgt die Kratzspachtelung frisch-in-frisch. Baustellenspezifische Gegebenheiten sowie witterungs- und terminbedingte Gründe erlauben, die Grundierung mit Quarzsand der Körnung 0,2–0,7 mm abzustreuen und die Kratzspachtelung später aufzubringen. Die Kratzspachtelung ist mit feuergetrocknetem Quarzsand der Körnung 0,7-1,2 mm abzustreuen; eine Abstreuung im Überschuss ist zu vermeiden. Nicht festhaftendes Abstreugut ist nach dem Aushärten der Kratzspachtelung zu entfernen. Anschließend wird in einem weiteren Arbeitsgang Reaktionsharz in einer Menge von mindestens 600 g/m2 gleichmäßig aufgebracht und so verteilt, dass Materialansammlungen vermieden werden, die Abstreuung gleichmäßig benetzt ist und eine gleichmäßig raue und augenscheinlich geschlossene Oberfläche vorliegt. Diese Oberfläche wird nicht abgestreut.
Arbeiten auf mindestens 7 Tage altem Beton:
Die Betonoberfläche muss trocken sein. Die Prüfung der Trockenheit erfolgt durch lokale Erwärmung mit einem Heißluftgebläse oder -fön. Feuchte Betone werden dabei deutlich heller. Die 7 Tage alte Betonoberfläche ist gem. ZTV-ING 6-1 in zwei Arbeitsgängen zu versiegeln (siehe Punkt Versiegelung).
Mörtelung auf Beton:
Bei tieferen Ausbrüchen ist die Egalisierung mit Reparaturmörtel erforderlich. In der Regel werden hierfür RM/RC Mörtel (PCC I) nach ZTV-ING 3-4 verwendet.
Hinweis:
Nicht haftendes Abstreugut ist nach der Reaktion abzukehren bzw. abzusaugen. Durch Feuchtigkeitseinwirkung (Regen, Tau, hohe Luftfeuchte) kann eine Weißverfärbung, ggfls. gepaart mit Klebrigkeit an der unmittelbaren Oberfläche, auftreten. Darunter befindliches Material härtet einwandfrei aus. Die Weißverfärbung bzw. Klebrigkeit vermindert stark die Haftung weiterer Epoxidharzschichten bzw. der Bitumen-Schweißbahnen und muss daher grundsätzlich entfernt werden.
GERÄTEREINIGUNG
Sika Verdünnung C