2019
Berlin

Frisches Beton-Make-up für das Haus der Berliner Festspiele

Neben zahlreichen Bauwerken – wie der Deutschen Oper und mehreren Museumsbauten in Berlin – zählt das Haus der Berliner Festspiele im Stadtteil Wilmersdorf zu den bekanntesten Bauten des Berliner Architekten Fritz Bornemann (1912–2007). Als Zentrum diverser Kulturfestivals bietet es einen attraktiven Spielort für internationale Gastspiele unterschiedlicher Kunstgenres. Durch Stahlanker befestigte Waschbetonplatten mit hellem Marmorkies bilden die denkmalgeschützte Fassade des Hauses aus den 1960er-Jahren.

Eindringende Feuchte und Karbonatisierung führten mit der Zeit zu Abplatzungen und Ausbrüchen an den Verankerungsstellen. Die notwendig gewordene umfangreiche Betoninstandsetzung begann im Sommer 2019 und wird mit dem letzten Abschnitt in diesem Jahr fertiggestellt. Bei der Wiederherstellung der originalen Waschbetonoptik überzeugte vor allem ein kunststoffvergüteter Mörtel auf Basis von Icoment® Spachtel aus dem Hause Sika.

Ein möglichst dünnschichtiges Mörtelbett sollte die Betonüberdeckung der Plattenanker erhöhen; anschließend sollte die Fassadenoptik wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden. In einem aufwendigen Balanceakt erfüllten die Ausführenden sowohl die hohen visuellen Anforderungen als auch die strengen Schutzziele moderner Betoninstandsetzung.

Die erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen reichten vom Korrosionsschutz der Bewehrung über den Betonersatz (ohne zusätzliches Oberflächenschutzsystem) bis hin zum Schutz der Plattenfugen mit einem geeignetem Dichtstoff sowie der Wiederherstellung der originalen Waschbetonoptik. Die Partner am Bau entschieden sich für bewährte und perfekt aufeinander abgestimmte Produkte von Sika.

Die Originaloptik wird kosmetisch reprofiliert

Zunächst war der Einsatz von plattigen Konformen geplant, um die Schichtdicke des Reprofiliermörtels nicht zu stark reduzieren zu müssen. Weil davon nur wenige verfügbar waren, verwendete man zum einen Ausbrüche der Fassade erneut, zum anderen schnitt man einzelne 4 bis 8 cm große Marmorsteine der Länge nach durch. Die halbierten Steine ermöglichten die originalgetreue Wiederherstellung der Waschbetonoptik auf einer gleichzeitig erhöhten Klebefläche. Die Verklebung der Marmorsteine mit dem speziellen ECC-Mörtel - SikaTop® Armatec®-110 EpoCem® - überzeugt durch hohe Klebkraft und ausgezeichnete Dichtigkeit auf jungen PCC-Flächen.

Für das sichtbare Mörtelbett wurde eine, vom ausführenden Betrieb Scadock & Hofmann entwickelte, spezielle Mörtelrezeptur verwendet, welche die geklebten Waschbetonsteine verbinden. Für diese Fugen entstand der nach dem Erbauer benannte „Bornemann-Mörtel“ mithilfe des seit Langem bewährten und äußerst flexiblen kunststoffvergüteten Mörtel Icoment® Spachtel. Durch Zugabe der ursprünglichen Zementrezeptur mit der entsprechenden Wassermenge ergab sich ein einfach zu verarbeitender Mörtel, der sich optimal an die originale Betonoptik anpasst. 

Der Fachbetrieb Scadock & Hofmann aus Lauchhammer, spezialisiert auf Bauwerkserhaltung und Betoninstandsetzung sowie erfahren im Umgang mit Sika-Produkten, übernahm die Fassadensanierung des denkmalgeschützten Gebäudes. Geschäftsführer Reiner Hofmann beantwortete uns anschließend einige Fragen.

Herr Hofmann, warum haben Sie sich beim Haus für Berliner Festspiele für den Icoment® Spachtel entschieden?

Die Wiederherstellung der ursprünglichen Optik war bei diesem denkmalgeschützten Gebäude unabdingbar. Da ich jeden Zement und auch die Gesteinskörnung für den Icoment® Spachtel verwenden kann, erreichte ich farblich und optisch das originalgetreue Erscheinungsbild.

Wo liegt nach Ihrer Meinung der große Vorteil von Icoment® Spachtel?

 Die Flexibilität! Der Icoment® Spachtel ist perfekt auf die anderen Sika Instandsetzungsprodukte abgestimmt. Beim Haus der Berliner Festspiele sanierten wir die statisch relevanten Stellen mit dem Sika MonoTop® PCC System und stellten damit die tragende Struktur wieder her. Anschließend betteten wir die Steine komplett in den Mörtel aus Icoment® Spachtel ein.

Gibt es noch weitere Dinge, die Sie an Icoment® Spachtel schätzen?

Ja. Ein weiterer Vorteil ist die Sicherheit, die ich seit Jahren im Einsatz mit Icoment® Spachtel, aber auch mit Icoment®-520 Mörtel erfahren habe. Die Qualität und Zuverlässigkeit der beiden Produkte haben mich noch nie enttäuscht.

Fazit:

Eine zeitgemäße Instandsetzung von denkmalgeschützten Bauwerken ist für Planer und Ausführende eine verantwortungsvolle Herausforderung. Oft widerspricht der Erhalt des historischen Erscheinungsbildes den modernen Betonschutztechniken (Beispiel Oberflächenschutzsysteme). Allerdings lässt sich der Spagat zwischen Betonerhaltung und visuellem Anspruch mit fundiertem Know-how und einer klugen Kombination verschiedener kunststoffmodifizierter Mörtel perfekt bewältigen.

Bautafel

OBJEKT
Haus der Festspiele in Berlin

ZEITRAUM
2019 - 2021

PLANUNG
Pichler Ingenieure GmbH, Berlin

AUSFÜHRUNG
Scadock & Hofmann GmbH & Co. KG, Lauchhammer

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