2016
Stuttgart
Sika steuerte innovative Produkte für den spektakulären Forschungs- neubau ARENA2036 bei
Ende März 2017 wurde mit der ARENA2036 die größte und führende Forschungsplattform für Mobilität in Deutschland an die Universität Stuttgart übergeben. ARENA ist die Abkürzung für Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles, die Jahreszahl 2036 steht für das 150-jährige Jubiläum des Automobils. Bis zu diesem Zeitpunkt will das öffentlich-private und vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderte Partnerschaftsprojekt ein ambitioniertes Forschungsprogramm absolvieren und sich als Schrittmacher für den nachhaltigen Automobilbau der nächsten Fahrzeuggenerationen etablieren.
In der neuartigen Forschungsumgebung der flexiblen Fabrik zur Gestaltung des Technologiewandels geht es zum einen um funktionsintegrierte Produkte in Leichtbauweise. Zum anderen widmet man sich der hocheffizienten und nachhaltigen Produktion zukunftsfähiger Automobiltechnik. Langfristig soll das Projekt die führende Position Baden-Württembergs in der Automobilindustrie festigen.
Mittlerweile beteiligen sich 24 Partner aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft an dem groß angelegten Vorhaben. Neben der Universität Stuttgart sind es unter anderem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, mehrere Fraunhofer-Institute sowie BASF, Bosch, Daimler, Festo und weitere Unternehmen. Zum gelungenen Bau der anspruchsvollen Forschungsumgebung trug auch die Sika Deutschland GmbH mit bauchemischem Know-how sowie leistungsfähigen Brandschutz- und Bodenbeschichtungsprodukten bei.
Bedarfsgerechte Fabrikarchitektur
Der Forschungscampus am Pfaffenwaldring zeigt sich von außen als Sheddach Konstruktion mit einer gefalteten Fassade aus Aluminium und Kunststoff, die eine nahezu stützenfreie, rund 5.000 Quadratmeter große Halle umschließt. Eine übergespannte Kranbahn ermöglicht flexible Versuchsaufbauten an jeder Stelle. Für die wechselnden Forschungsteams kommen Werkstätten, Laborräume sowie voll verglaste Büros auf zwei Etagen an der Nordseite hinzu.
Das Münchener Büro des international tätigen Architekturbüros HENN plante das visionäre Fabrikgebäude. Die maßgebende Designhaltung des erfahrenen Planers setzt bei der Raum- und Formgebung auf die Prozesse, Anforderungen und kulturellen Kontexte des jeweiligen Projekts. In seiner Ausschreibung forderte das Architekturbüro HENN eine lösemittelfreie, extrem harte Brandschutzbeschichtung für die Stahlkonstruktion des Tragwerks.
Extrem harter Brandschutz für Stahlstützen
Das ausführende Generalunternehmen Baresel GmbH setzte auf die qualitativ hochwertige Ausführung dieses Gewerks und beauftragte die Stahlbau Süssen GmbH mit der Ausführung. Dieser Fachbetrieb verfügt über beste Erfahrungen mit der lösemittelfreien EP-Brandschutzbeschichtung Sika Unitherm Platinum und übernahm die kompletten Beschichtungsarbeiten der Stahlbauteile für die ARENA2036. Ein Sika Anwendungstechniker wies dabei das Ausführungsteam in ein neues Airless-Gerät ein, das im Ergebnis für eine optisch attraktive Oberfläche sorgt.
Sämtliche Stahlträger des Forschungsneubaus erhielten die feuerhemmende F30 Beschichtung mit Sika Unitherm Platinum bereits im Werk. Die zweikomponentige Brandschutzbeschichtung auf Epoxidharzbasis wurde ohne Grundierung direkt auf den gestrahlten Stahl aufgetragen und erreicht ohne Grund- und Deckbeschichtung die Korrosionsschutzklasse C3. Externe Prüfungen des Herstellers bestätigen eine Lebensdauer der Brandschutzbeschichtung von mindestens 25 Jahren ohne besonderen Wartungsaufwand.
Als Decklack setzte man SikaCor Pur Color im Farbton Verkehrsweiß ein. Einbau und Verschraubung der Tragwerksstützen in der Halle erfolgten im Sommer 2016. Durch die werksseitige Beschichtung von Ober- und Außenflanschen der Träger wurden keine anderen Gewerke durch Spritznebel und Geruchsbelästigung auf der Baustelle gestört. Zudem ermöglichte die Vorfertigung einen wesentlich schnelleren Bauablauf vor Ort.
Ableitfähige Bodenbeschichtung
Die Bodenfläche der Werkshalle erforderte aufgrund der hohen Ansprüche durch die wechselnden Versuchsaufbauten im hochtechnisierten Automobilbereich eine robuste elektrostatisch ableitfähige Beschichtung. Auch hier baute das ausführende Unternehmen ep cret GmbH aus Aalen auf ein bewährtes Beschichtungssystem von Sika. Der gesamte Hallenboden erhielt durchgängig eine ESD-Beschichtung mit einem vierstufigen Aufbau. Als Basis diente die Standardgrundierung Sikafloor-161, auf die als wässrige Leitschicht das umweltfreundliche Epoxidharz Sikafloor-220 Conductive folgte.
Anschließend applizierte man die Beschichtung Sikafloor-262 AS N, die abschließende wasserbasierte und lichtechte Deckversiegelung erfolgte mit Sikafloor-305 W ESD. Der Stützenabstand in der 130 Meter langen und 46 Meter breiten ARENA Halle beträgt mehr als 20 Meter und ist somit außergewöhnlich weit. Die an den Stahlstützen lokalisierten Ableitpunkte decken üblicherweise einen Radius von 10 Metern ab und gewährleisten in diesem Bereich die geforderte Ableitfähigkeit. Mit der leistungsfähigen ESD-Versiegelung Sikafloor-305 W ESD konnten jedoch auch die extrem großen Spannweiten ohne Schwierigkeiten überbrückt werden, ohne die elektrostatische Ableitfähigkeit des Hallenbodens zu beeinträchtigen.
Darüber hinaus kam auf rund 200 Quadratmeter Bodenfläche in den angrenzenden Technikräumen eine klassische Beschichtung mit der Grundierung Sikafloor-161 sowie der wirtschaftlichen Verlaufsbeschichtung und hochpigmentierten Versiegelung Sikafloor-264 zum Einsatz. Die Treppenhäuser wurden mit dem für industrielle Bodenbeläge geeigneten Epoxidharz Sikafloor-2550 W versiegelt.
Brandschutz- und Bodenbeschichtungssysteme von Sika sorgen jetzt für eine sichere und komfortable Arbeitsumgebung in der ARENA2036 und leisten ihren Beitrag zur Funktionalität der größten Forschungsfabrik der Welt.
Bautafel
OBJEKT
ARENA2036
BAUZEITRAUM
06 /2015 – 06/2016 Brandschutz
10 – 12/2016 Bodenbeschichtung
BAUHERR
Universitätsbauamt Stuttgart Hohenheim
VERARBEITER:
Brandschutz: Stahlbau Süssen GmbH/Süßen
Bodenbeschichtung: ep cret GmbH, Aalen