Sikaflex® CR 171
(bisher MSeal CR 171)
2K-Polysulfidfugendichtstoff, gießfähig, chemikalienbeständig; mit
allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung zur Verwendung in LAU-Anlagen
Sikaflex® CR 171 ist ein gießfähiger, elastischer, 2-komponentiger Dichtstoff auf Polysulfid- Basis zur Abdichtung von Fugen speziell im Bereich von Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen von wasser-
gefährdenden Flüssigkeiten (LAU-Anlagen) mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung.
Auch als standfeste Variante für die Verfugung von Wandfugen erhältlich (Sikaflex CR 170).
- Einfache Anwendung
- Zulässige Gesamtverformung 30%
- chlorparaffinfreie Rezeptur
- Zugelassenes Fugenabdichtungssystem für Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen von wassergefährdenden Flüssigkeiten (LAU-Anlagen)
- Sehr gute chemische Beständigkeit gegen Kraftstoffe, Öle sowie einer Vielzahl weiterer Medien

Anwendung
Sikaflex® CR 171 wird zur Abdichtung von horizontalen Bodenfugen zwischen begeh- und befahrbaren Bauteilen (Gefälle bis 2 %) eingesetzt, wo insbesondere eine Abdichtung gegen wassergefährdende Flüssigkeiten erforderlich ist, z.B. auf Abfüllplätzen an Tankstellen sowie sonstigen Dichtkonstruktionen.Vorteile
- Einfache Anwendung
- Zulässige Gesamtverformung 30%
- chlorparaffinfreie Rezeptur
- Zugelassenes Fugenabdichtungssystem für Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen von wassergefährdenden Flüssigkeiten (LAU-Anlagen)
- Sehr gute chemische Beständigkeit gegen Kraftstoffe, Öle sowie einer Vielzahl weiterer Medien
Verpackung
Sikaflex® CR 171 wird in 4 L- und 10 L-Kombigebinden sowie in
20 L-Einheiten (nur Farbton schwarz) geliefert.
Farbe
Grau und schwarz
Produktdetails
PRÜFZEUGNISSE
-
CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung nach
EN 14188-2: Kalt verarbeitbare Fugendichtstoffe für
den Einsatz auf Strassen, Flugplätzen, Brückendecks
und Parkdecks -
Geprüftes und fremdüberwachtes Fugenabdichtungssystem zugelassen vom Deutschen Institut für
Bautechnik (DIBt), Allgemeine bauaufsichtliche
Zulassung Z-74.6-168
Chemische Basis
2-komponentiges Polysulfidpolymer
Lagerfähigkeit
Komponente A: 18 Monate ab Produktionsdatum
Komponente B: 9 Monate ab Produktionsdatum
Lagerbedingungen
Bei kühler und trockener Lagerung in ungeöffneten und unbeschädigten Originalgebinden bei Temperaturen zwischen + 5 °C und + 25 °C.
Dichte
~1,65 kg/L
Shore-Härte (A)
~25 | Nach 28 Tagen bei + 23 °C / 50 % r.F. |
Sekantenzugmodul
0,25 N/mm2 | Nach 28 Tagen bei + 23 °C / 50 % r.F., |
0,35 N/mm2 | Nach 28 Tagen bei + 23 °C / 50 % r.F., |
Rückstellvermögen
> 90 % | (EN ISO 7389) |
Zulässige Gesamtverformung
30 % |
Brandverhalten
Klasse E | (EN 13501-1) |
Chemische Beständigkeit
Liste der Flüssigkeiten gegen die das Fugenabdichtungssystem
Sikaflex® CR 171 flüssigkeitsundurchlässig und chemisch beständig ist.
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-74.6-168
Gruppen Nr. | zugelassene Flüssigkeiten für die Anlagenbetriebsarten1) Lagern (L), Abfüllen (A) und Umschlagen (U) nach Beanspruchungs- | Betriebsart, Stufe und |
1 | Ottokraftstoffe nach DIN EN 228 mit einem maximalen (Bio) Ethanolgehalt von 5 Vol.-% nach DIN EN 15376 | LAU2 2),3) |
1a | Ottokraftstoffe nach DIN EN 228 mit Zusatz von Biokraftstoffkomponenten nach RL 2009/28/EG bis zu einem Gesamtgehalt von 20 Vol.-% | LAU2 2),3) |
2 | Flugkraftstoffe | LAU2 2),3) |
3 | Heizöl nach DIN 51603-1, ungebrauchte Verbrennungsmotorenöle, ungebrauchte Kraftfahrzeug-Getriebeöle, Gemische aus gesättigten und aromatischen Kohlenwas-serstoffen mit einem Aromatengehalt von ≤ 20 Ma.-% und einem Flammpunkt > 60 °C | LAU2 2),3) |
3b | Dieselkraftstoffe nach DIN EN 590 mit Zusatz von Biodiesel nach DIN EN 14214 bis zu einem Gesamtgehalt von max. 20 Vol.-% | LAU2 2),3) |
4 | alle Kohlenwasserstoffe sowie benzolhaltige Gemische mitmax. 5 Vol.-% Benzol, außer Kraftstoffe (einschl. Gr. 2, 3, 4b, und 4c, | LAU1 |
4a | Benzol und benzolhaltige Gemische | LAU1 |
4b | Rohöle | LAU2 2),3) |
4c | gebrauchte Verbrennungsmotorenöle und gebrauchte Kraftfahrzeug-Getriebeöle mit | LAU2 2),3) |
5 | ein- und mehrwertige Alkohole mit max. 48 Vol.% Methanol und Ethanol (in Summe), | LAU2 2),3) |
Gruppen Nr. | zugelassene Flüssigkeiten für die Anlagenbetriebsarten1) Lagern (L), Abfüllen (A) und Umschlagen (U) nach Beanspruchungsstufe* gering (1), mittel (2) und hoch (3) | Betriebsart, Stufe und |
5a | alle Alkohole und Glykolether sowie deren wässrige Gemische | LAU2 2),3) |
5b | ein- und mehrwertige Alkohole ≥ C2 mit max. 48 Vol.% Ethanol sowie deren wässrige | LAU2 2),3) |
5c | Ethanol einschließlich Ethanol nach DIN EN 15376 (unabhängig vom Herstellungs- | LAU2 2),3) |
7b | Biodiesel nach DIN EN 14214 | LAU2 2),3) |
8 | wässrige Lösungen aliphatischer Aldehyde bis 40 % | LAU2 2),3) |
9 | wässrige Lösungen organischer Säuren | LAU2 2),3) |
10 | anorganische Säuren (Mineralsäuren) bis 20% sowie sauer hydrolysierende, anorganische Salze in wässriger Lösung (pH < 6), | LAU1 |
11 | anorganische Laugen sowie alkalisch hydrolysierende anorganische Salze in wässriger | LAU2 2),3) |
12 | wässrige Lösungen anorganischer, nicht | LAU2 2),3) |
13 | Amine sowie deren Salze | LAU2 2),3) |
- | Einzelflüssigkeit: Skydrol® LD 4 | LAU2 2),3) |
- | Einzelflüssigkeit: Shell Diala® | LAU2 2),3) |
- | Einzelflüssigkeit: AdBlue® (Harnstoff bis 35% in wässriger Lösung) | LA3/U2 2),3) |
Soweit keine anderen Angaben zu den aufgeführten Flüssigkeiten gemacht werden, handelt es sich jeweils um technisch reine Substanzen oder um Mischungen technisch reiner Substanzen der jeweiligen Gruppe, jedoch nicht in Mischung mit Wasser, soweit dies nicht extra ausgewiesen ist.
1) Arbeitsblatt DWA-A-786, Technische Regeln wassergefährdender Stoffe (TRwS),
Ausführung von Dichtflächen; DWA (Fassung Oktober 2020) sowie siehe Anlage 11 dieses Bescheids
2) verwendbar in Tankstellen gemäß TRwS 781 bis TRwS 784 (Arbeitsblätter ATV-DVWK-A 781:2008-10, DWA-A 782:2006-05, DWA-A 783:2005-12 und DWA-A 784:2006-04, Technische Regeln wassergefährdender Stoffe (TRwS), Tankstellen für Kraft-, Schienen- Wasser- und Luftfahrzeuge)
3) Befahrbar nur mit luftbereiften Fahrzeugen
Gebrauchstemperatur
-20 °C bis +60 °C (ohne chemische Belastung)
Fugenkonstruktion
Fugenanordnung und -abmessung sind in der Planung zu berücksichtigen, denn der Fugenabdichter hat in der Regel keine Möglichkeit, die Fugen zu verändern. Berechnungsgrundlage für die notwendige Fugenbreite bilden die technischen Kennwerte des Fugendichtstoffs und der angrenzenden Baustoffe, die Beanspruchung der Bauteile, deren Konstruktion und deren Grösse.
Im Allgemeinen sollte die Fugenbreite zwischen 10 und 20 mm im befahrenen Bereich und 40 mm im begangenen Bereich liegen. Bei Bodenfugen ist ein Breiten/ Dicken Verhältnis von 1:1 / 1:0,8 einzuhalten.
Mindestfugenbreite für Bewegungsfugen: 10 mm
Die Fugengestaltung richtet sich nach den allgemeinen technischen
Regeln.
Für Innenbereiche (Temperaturdifferenz von 40 K) empfehlen wir
Fugenabstand in m | Mind. Fugenbreite mm | Dichtstoffdicke in mm |
2 | 10 | 10 |
4 | 10 | 10 |
6 | 10 | 10 |
8 | 12 | 10 |
10 | 18 | 15 |
12 | 20 | 16 |
14 | 25 | 20 |
Für Aussenbereiche (Temperaturdifferenz von 80 K) empfehlen wir
Fugenabstand in m | Mind. Fugenbreite mm | Dichtstoffdicke in mm |
2 | 10 | 10 |
4 | 15 | 12 |
6 | 20 | 16 |
8 | 25 | 20 |
10 | 35 | 28 |
12 | 40 | 32 |
Volumenänderung
< 5 % | (EN ISO 10563) |
Anwendung
Mischverhältnis
Komp. A : Komp. B | 100 : 9 (Gewichts - Teile) |
Hinterfüllmaterial
Es sind nur geschlossenzellige PE-Hinterfüllprofile (z.B. Sika® Rundschnur PE), in Ausnahmefällen PE-Folien erlaubt. Bei angefasten Bauteilen darf die Fase nicht mit verfüllt werden. Wichtig ist ein absolut dichter Anschluss an die Fugenflanken, bzw. Kontaktflächen. Falls erforderlich kann die Rundschnurhinterfüllung an schwierigen Kreuzungs- und Anschlussbereichen vorab mit standfestem Dichtstoff abgedichtet werden. Die Hinterfüllschnur beim Einbau nicht durchstechen oder verletzen.
Abfliessverhalten
Selbstverlaufend, bis 2 % Gefälle einsetzbar
Materialtemperatur
Zwischen + 5 °C und + 40 °C
Lufttemperatur
Zwischen + 5 °C und + 40 °C
Untergrundtemperatur
Zwischen + 5 °C und + 40 °C
Die Bauteiltemperatur muss mindestens 3° C höher sein als die Taupunkttemperatur, um Kondensatbildung auf der Oberfläche zu vermeiden.
Verarbeitungszeit
~30 - 120 Minuten (bei 23 °C / 50 % rel. F.)
Aushärtezeit
16 Stunden (mindestens, bei 23 °C)
Die angegebene Zeit ist temperaturabhängig und kann deshalb abweichen.
Klebfrei
12–14 Stunden | (EN 14187-2) |
Materialverbrauch
Fugenbreite | Fugentiefe | Verbrauch |
10 mm | 10 mm | 100 ml/m |
15 mm | 12–15 mm | 180–225 ml/m |
20 mm | 16–20 mm | 320–400 ml/m |
25 mm | 20–25 mm | 500–625 ml/m |
30 mm | 24–30 mm | 720–900 ml/m |
35 mm | 28–35 mm | 980–1225 ml/m |
40 mm | 32–40 mm | 1280–1600 ml/m |
UNTERGRUNDQUALITÄT
Die Fugenflanken müssen tragfähig sein, fest, sauber, trocken, frei von Öl, Fett und losen Bestandteilen,
Zementschlämmen, Farben, Hydrophobierungsmitteln und Antigraffitibeschichtungen.
Die Verträglichkeit mit Farben, Lacken und Korrosionsschutzbeschichtungen ist im Einzelfall zu prüfen.
UNTERGRUNDVORBEREITUNG
Der Dichtstoff darf nur auf geprimerte Untergründe aufgetragen werden.
-
Sika® Primer-107: für nichtsaugende Untergründe aus legiertem Stahl (nichtrostendem Stahl), Polymerbeton auf UP-Harzbasis, unbeschichtetem unlegiertem Stahl, polymergebundenen Betonersatzsystemen (PRM/PRC), glasierte Keramik, Nichteisenmetallen, etc. gründliche trennmittelfreie Vorreinigung erforderlich. Kann außerdem als Haftvermittler auf ausgehärtetem Sika® Primer-127 eingesetzt werden.
Ablüftezeit mindestens 10 Minuten (bei 23 °C).
-
Sika® Primer-215: für Untergründe aus Beton,
Faserbeton, zementgebundenen Betonersatzsystemen (RM/RC), Zementestrich, Kalksandstein,
Klinker u. ä.. Eine entsprechende Untergrund-
vorbereitung ist durchführen.
Ablüftezeit mindestens 30 Minuten (bei 23 °C).
Bitte das "Sika® Primer-215 Zusatzmerkblatt für
LAU-Anlagen" beachten.
-
Sika® Primer-127: für Untergründe aus KTL-beschichtetem Stahl und verzinktem Stahl. Auch für Stahl, Eisen, Gusseisen, etc., hier ist eine Untergrundvorbehandlung durch z.B. Strahlen (Reinheitsgrad SA 2 ½ bzw. St 3 gemäß DIN EN ISO 12944-4) zwingend
erforderlich.
Ablüftezeit mindestens 8 Stunden (bei 23 °C).
-
Sika® Primer-157 für Untergründe aus Asphalt oder Gussasphalt. Entsprechende Untergrundvorbereitung durchführen.
Ablüftezeit ca. 4 - 8 Stunden (bei 23 °C).
Weitere Informationen sind den folgenden Produkt-
datenblättern zu entnehmen: Sika® Primer-107,
Sika® Primer-127, Sika® Primer-157 und
Sika® Primer-215 Zusatzmerkblatt für LAU-Anlagen.
Die Primer sind ausschliesslich als Haftvermittler einzusetzen. Sie ersetzen weder die Reinigung der Haftflächen noch sind sie in der Lage, deren Festigkeit zu verbessern. Den Primer vor dem Dichtstoffauftrag ausreichend ablüften lassen, der Primer muss staubtrocken sein. Dichtstoffauftrag nur innerhalb der max. Ablüftezeit des Primers.
MISCHEN
Sikaflex® CR 171 wird im richtig abgestimmten Verhältnis von Komponente A und Komponente B geliefert. B-Komp. mittels Spachtel vollständig in A-Komp. hineingeben. Komponenten mit einem langsam laufenden Rührwerk bei ca. 300 U/min mit einem Flügelrührer gründlich mischen. Auch die Boden- und Randbereiche des Mischgefäßes müssen dabei erfasst werden. Der Mischvorgang muss bis zum homogenen, schlierenfreien Zustand, mindestens jedoch 3 Minuten, durchgeführt werden. Der Eintrag von Luft ist beim Mischen zu vermeiden.
Ggf. vor dem Einbau im Gebinde kurz entlüften lassen. Die Temperatur der beiden Komponenten sollte beim Mischvorgang zwischen 15 und 25 °C liegen.Es sind zum jeweiligen Gebinde passende Gebindehalter zu verwenden um ein sicheres Rühren zu gewährleisten.
Bezugsadressen der Verarbeitungsgeräte und weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Verkaufs-
berater.
VERARBEITUNG
Um eine glatte und sauber begrenzte Fugenabdichtung zu erhalten, sind die Fugenfasen bzw. Fugenränder vor Auftrag des Primers und Einbau des Dichtstoffes bei Bedarf mit Klebeband abzukleben. Die geprimerten Fugenflanken müssen vor dem Verfugen staubtrocken sein, dazu sind die Ablüftezeiten der Primer zu beachten. Sikaflex® CR 171 kann nach dem Mischen direkt aus dem Gebinde oder in einem anderen geeigneten Behältnis in die Fuge gegossen werden. Es ist darauf zu achten, dass der Dichtstoff möglichst blasenfrei in den Fugenraum eingebracht wird. Die Fugenfase darf nicht als Haftfläche dienen. Innerhalb der Verarbeitungszeit die evtl. angebrachten Abklebebänder entfernen. Eventuell aufsteigende Luftblasen mit einem weichen Flachpinsel oder Glättholz entfernen.
Umgebungstemperatur
Die Objekt- und Umgebungstemperaturen sind für die Verarbeitung und Erhärtung von entscheidender Bedeutung. Bei niedrigen Temperaturen verzögern sich die chemischen Reaktionen, damit verlängern sich auch die Verarbeitungs- und Begehbarkeitszeiten. Bei hohen Temperaturen werden die chemischen Reaktionen beschleunigt, so dass sich die Zeiten entsprechend verkürzen. Für die vollständige Aushärtung dürfen die Material- und Untergrundtemperaturen in der Aushärtungsphase die unterste Grenze an keiner Stelle und zu keinem Zeitpunkt unterschreiten.
GERÄTEREINIGUNG
Alle Werkzeuge und das Verarbeitungszubehör sind unverzüglich mit Sika® Remover-208, Sika® Cleaner-917 oder Sika® PowerClean Reinigungstüchern
zu reinigen.
Ausgehärtete Dichtstoffreste lassen sich nur noch mechanisch entfernen. Hände/Haut müssen sofort mit geeigneten Reinigungstüchern, z.B. Sika® PowerClean Reinigungstüchern oder Industriehandreinigern und
Wasser gewaschen werden.
Keine Lösemittel auf der Haut verwenden!