Sikalastic®-822
Zweikomponentiger Flüssigkunststoff ohne UV-Schutz auf Basis von Polyurethan zur Herstellung elastischer, rissüberbrückender Dichtungsschichten. Sikalastic®-822 ist ausschließlich händisch zu verarbeiten.
- Gelistet bei der BASt nach ZTV-ING 6-3
- Fremdüberwacht
- Exzellente rissüberbrückende Eigenschaften
- Händische Verarbeitung
- Nicht UV-beständig
- Nicht dauernassbeständig
- Ist zwingend zu entlüften
Anwendung
Sikalastic®-822 ist eine nicht UV-beständige und nicht dauernassbeständige händisch zu applizierende Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff unter Gussasphalt. Sie ist geprüft und BASt-gelistet nach TL BEL-B3 und damit zugelassen für den Einsatz nach ZTV-ING 6-3. Auch als Reparaturmasse zur Ausbesserung von Schadstellen bei der spritzbaren Dichtungsschicht Sikalastic-851. Sikalastic®-822 benötigt in den UV-ausgesetzten Bereichen eine UV-Schutzbeschichtung. Sikalastic®-822 ist zwingend während des Verarbeitungszeitfensters mit einer Entlüftungswalze mit dünnen Metallstacheln im Kreuzgang zu entlüften. Das Abstreukorn der Grundierung bzw. der Kratzspachelung muss oberseitig zur Hälfte sichtbar und darf auf der oberen Hälfte des Korns nicht mit Harz umschlossen sein.Vorteile
- Gelistet bei der BASt nach ZTV-ING 6-3
- Fremdüberwacht
- Exzellente rissüberbrückende Eigenschaften
- Händische Verarbeitung
- Nicht UV-beständig
- Nicht dauernassbeständig
- Ist zwingend zu entlüften
Verpackung
| Komp. A | 21 kg |
| Komp. B | 14 kg |
| Komp. A+B | 35 kg |
Farbe
Komponente A (Harz): grau
Komponente B (Härter): bräunlich
Komponente A + B: grau, ca. RAL 7005
Produktdetails
PRÜFZEUGNISSE
Prüfung nach TL/TP BEL-B3
Zusatzprüfung nach ETAG 033
Folgende Ausführungsanweisung nach ZTV-ING 6-3 liegt vor:
Sika Ergodur-500 Pro mit Sikalastic®-822
Chemische Basis
2-komponentiges Polyurethanharz
Lagerfähigkeit
6 Monate ab Produktionsdatum
Lagerbedingungen
Im ungeöffneten, unbeschädigten Originalgebinde trocken bei Temperaturen zwischen +10°C bis +35°C lagern. Vor direkter Sonneneinstrahlung und Frost schützen.
Dichte
| Komponente A | ~ 1,69 kg/Liter |
| Komponente B | ~ 1,05 kg/Liter |
| Mischung | ~ 1,33 kg/Liter |
alle Werte bei +23°C
Viskosität
Komponente A: 8500-12500 mPas (+23°C)
Komponente B: 9500 mPas (+23°C)
Feststoffgehalt nach Gewicht
Ca. 98 Gew.-%
Systemaufbau
Abdichtungssystem unter Gussasphalt nach ZTV-ING 6-3:
| Schicht | Produkt | Ausführung1) |
| Grundierung oder Kratzspachtelung | Sika® Ergodur-500 Pro, Sika Sieblinie KR N | Siehe ZTV-ING 6-3 und Ausführungsanweisung |
| Dichtungsschicht | Sikalastic®-822 | Siehe ZTV-ING 6-3 und Ausführungsanweisung |
| Verbindungsschicht | Sikalastic®-823 | Siehe ZTV-ING 6-3 und Ausführungsanweisung |
| Schutzschicht | Gussasphalt | Siehe ZTV-ING 6-3 bzw. DIN 18532-6 |
1) In Abhängigkeit der Umgebungs-, Objekt- und Verarbeitungsbedingungen können andere Materialverbrauchswerte zur Einhaltung der Sollschichtdicken erforderlich sein. Maßgeblich sind die Angaben zur Ausführung (Ausführungsanweisung) für das jeweilige System zusammen mit den Produktdatenblättern der jeweiligen Produkte. Die dort angegebenen Wartezeiten zwischen den Arbeitsgängen sind einzuhalten. Die Materialangaben sind rein theoretisch und erlauben keine Rückschlüsse auf Mehrverbrauch aufgrund von Porosität, Oberflächenprofil, Höhenunterschiede, Spritzverluste usw. Objektbedingte Gegebenheiten, z.B. Rautiefe des gestrahlten Betons, Lunker usw. können eine Egalisierung der vorbereiteten Betonoberfläche erforderlich machen.
Shore-Härte (A)
| Aushärtezeit | bei +8°C | bei +23°C |
| nach 24 Stunden | 52 - 55 | 62 - 65 |
| nach 7 Tagen | 63 - 66 | 72 - 74 |
| nach 28 Tagen | 67 - 69 | 72 - 75 |
Zugfestigkeit
~ 4.4 N/mm² | DIN 53504 |
Rissüberbrückung
bis 0.3 mm bei -20°C
Chemische Beständigkeit
beständig gegen Tausalzlösungen, Bitumen und Alkalien
Thermische Beständigkeit
kurzfristig gegen Gussasphalt bis +230°C
Anwendung
Mischverhältnis
60 Gew.Teile Komponente A
40 Gew.Teile Komponente B (enthält Isocyanat)
Schichtdicke
mindestens 2 mm
Lufttemperatur
+8°C bis +40°C
Relative Luftfeuchtigkeit
maximal 85 %
Taupunkt
Während der Applikation und Aushärtung muss die Untergrundtemperatur mindestens +3°C über dem Taupunkt liegen. Vor Betauung schützen.
Untergrundtemperatur
+8°C bis +40°C
Untergrundfeuchtigkeit
≤ 4 % nach CM Testmethode
Verarbeitungszeit
| Temperatur | Zeit |
| +10°C | 40 Minuten |
| +20°C | 30 Minuten |
| +30°C | 20 Minuten |
Wartezeit zwischen den Arbeitsgängen
Die zum System gehörende Ausführungsanweisung nach den ZTV-ING 6-3 ist grundsätzlich zu beachten.
Wartezeit zwischen Sika Ergodur-500 Pro (abgesandet) und Sikalastic®-822:
| Temperatur | Minimum | Maximum |
| +10°C | 24 Stunden | 1 Monat1) |
| +20°C | 20 Stunden | 1 Monat1) |
| +30°C | 16 Stunden | 1 Monat1) |
Wartezeit zwischen Sikalastic®-822 und Sikalastic-823 (Verbindungsschicht):
| Temperatur | Minimum | Maximum |
| +10°C | 24 Stunden | 5 Tage1) |
| +20°C | 16 Stunden | 5 Tage1) |
| +30°C | 12 Stunden | 5 Tage1) |
Wartezeit zwischen Sikalastic-823 und Gussasphalteinbau:
| Temperatur | Minimum 2) | Maximum |
| +10°C | 120 Minuten | 14 Tage1) |
| +20°C | 60 Minuten | 14 Tage1) |
| +30°C | 45 Minuten | 14 Tage1) |
2) Sikalastic-823 soll möglichst 24 Stunden vor dem Gussasphalteinbau aufgetragen werden.
1) Voraussetzung: Die Fläche muss sauber sein. Verschmutzungen sind im Vorfeld zu entfernen.
Weitere Information bzgl. Reparaturmasse (Fehlstellen durch die Abreißfestigkeitsprüfung) und zugehörige Maßnahmen bei Überschreitung von Wartezeiten, Schichtdickenprüfung etc. sind der Ausführungsanweisung zu entnehmen.
Materialverbrauch
~ 1,33 kg/m²/mm
UNTERGRUNDVORBEREITUNG
Grundsätzlich ist eine mechanische, abtragende Untergrundvorbereitung unter Sika Ergodur-500 Pro auszuführen. Nicht ausreichend tragfähige Schichten und ölige Verschmutzungen müssen mechanisch entfernt werden. Bei der Instandsetzung von Fahrbahnflächen ist nach ZTV-ING 3-4 zu verfahren.
Gemäß ZTV-ING 6-3 ist ab einer Rautiefe von 1,5 mm eine Kratzspachtelung auszuführen. Die Wiederherstellung des ursprünglichen Betonprofils kann bei großflächigen und tiefen Ausbrücken mit einem Instandsetzungsmörtel z.B. SikaTop ES -104 / -108 erfolgen. Das entsprechende Produktdatenblatt ist zu beachten.
MISCHEN
Vor dem Mischen die Komponente A eine Minute maschinell aufrühren. Die Komponente B anschließend im vorgeschriebenen Mischungsverhältnis vorsichtig hinzugeben und zwei Minuten durchrühren. Gemischtes Material in ein sauberes Gefäß umfüllen (umtopfen) und nochmals eine Minute durchmischen.
Um ein Überschwappen der Flüssigkeit zu verhindern, die Komponenten mit einem stufenlos verstellbaren elektrischen Rührgerät kurze Zeit mit geringer Drehzahl durchmischen.
VERARBEITUNG
Für die Ausführung innerhalb des Systems nach ZTV-ING 6-3 ist die geltende Ausführungsanweisung einzuhalten.
Weitere Hinweise für die Verarbeitung:
- Nur bei fallenden Temperaturen verarbeiten, um Blasenbildung vorzubeugen.
- Sikalastic®-822 ist nach ca. 20-30 Minuten und innerhalb des vorgegebenen maximalen Verarbeitungszeitfensters mit einer Entlüftungswalze mit ausreichend dünnen Metallstacheln im Kreuzgang zu entlüften.
- Schichtstärke während der Verarbeitung mit einem Dickenmessgerät kontrollieren.
- Für die Verarbeitung auf horizontalen oder geneigten Flächen muss Sikalastic®-822 bis zu 2 Gewichts-% Stellmittel T zugefügt werden.
- Sikalastic®-822 kann unter UV-Belastung vergilben/ausbleichen, die mechanischen Eigenschaften bleiben bei einer Belastung < 4 Wochen jedoch unverändert.
Der Gußasphalt soll deshalb so früh wie möglich auf Sikalastic®-822 aufgebracht werden. - Nicht durch Gußasphalt abgedeckte Sikalastic®-822-Flächen müssen mit geeigneten UV-Schutz versiegelt werden.
- In Nassbereichen oder in Klimazonen mit einer Luftfeuchtigkeit > 80 % in Kombination mit einer Temperatur >+30°C, muss der Primer Sikalastic®-810 eingesetzt werden.
- Sikalastic®-822 ist nicht für dauerhafte Wasserbelastung geeignet.
- Vor dem Aufbringen des Gußasphalts muss die Verbindungsschicht aus Sikalastic®-823 mittels Bürste, Roller oder Sprayequipment aufgebracht werden.
- Systeme mit anderen Asphaltbelägen als Gußasphalt müssen geprüft und nach den Spezifikationen ausgeführt werden. Eine Testfläche ist auszuführen und von der Prüfstelle freizugeben. Sika lehnt jegliche Verantwortung für Asphaltschichten ab.
- Ist eine Heizung erforderlich, so dürfen nur elektrische Warmluftgebläse zum Einsatz kommen. Fossile Brennstoffe produzieren CO2 und H2O, was das Oberflächenfinish nachteilig beeinflusst.
GERÄTEREINIGUNG
Alle Arbeitsgeräte sofort nach Gebrauch mit Sika® Verdünner C reinigen. Ausgehärtetes Material kann nur noch mechanisch entfernt werden.