2025
Forbach
Klimaneutrale Stromerzeugung durch Wasserkraft trägt zur Energiewende bei
Wasserkraft ist die älteste erneuerbare Energiequelle der Menschheit und wird im Kraftwerk Forbach im Schwarzwald bereits seit über 100 Jahren zur flexiblen Stromerzeugung genutzt. Um diese umweltfreundliche Energiegewinnung der stetig wachsenden Nachfrage anzupassen, wird die Anlage zum Pumpspeicherkraftwerk umgebaut und somit das bestehende Speichervolumen nahezu verdoppelt. Dabei werden vorhandene Bereiche modernisiert sowie ein neues Kavernenkraftwerk und ein neuer Kavernenspeicher gebaut. Zur Sicherung des unterirdischen Kavernen- und Tunnelsystems wird der Spritzbetonbeschleuniger Sika Sigunit L-5401 AF von Sika beim Einsatz des Nassspritzbetons verwendet.
Der Bau des neuen unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks (PSW) Forbach umfasst rund 5,9 Kilometer Tunnel (ein Haupt- und sechs Nebenstollen), zwei Schächte sowie eine 123 Meter lange, 20 Meter breite und 40 Meter tiefe Kaverne. Hier befindet sich später das Kraftwerk, das ab Herbst 2027 rund 30.000 Haushalte mit umweltfreundlich erzeugtem Strom versorgen wird. Den Um- und Neubau führt die Porr GmbH & Co. KG/Porr AG im Auftrag der EnBW Energie Baden-Württemberg AGdurch.
Gebirgssicherung durch Spritzbeton
Das vorwiegend aus Schwarzwaldgranit bestehende Gebirge wird im Sprengvortrieb ausgebrochen und unter Verwendung von Nassspritzbeton gesichert. „Bei der Verwendung von Spritzbeton sind die Anforderungen an die Anfangsfestigkeit des Materials sehr hoch. Der Nassspritzbeton darf nur einen minimalen Rückprall vorweisen und muss möglichst schnell auf dem Untergrund, also Fels oder Beton, haften. Nur so kann sicher über Kopf gearbeitet und der Tunnel dauerhaft vor herabfallendem Gestein geschützt werden,“ erläutert Oliver Mannheim, Diplom-Bauingenieur (FH) und Leiter der Anwendungstechnik Betonzusatzmittel von Sika, die Anforderungen an den Nassspritzbeton. Der verwendete Beton muss mindestens die Güteklasse C25/30 und in einigen Bereichen sogar C35/45 jeweils mit der Frühfestigkeitsklasse J2 erreichen. Um diese Eigenschaften zu gewährleisten, wird der Spritzbetonbeschleuniger Sika Sigunit L-5401 AF dem Nassspritzbeton direkt an der Düse des Spritzbetonmobils mit einer Dosierung von 6 bis 8% des Zementgewichts zugeführt.
Sika Sigunit L-5401 AF ist ein hochwirksamer, alkalifreier (AF) Erstarrungsbeschleuniger für Spritzbetonanwendungen in flüssiger Form vor allem im Tunnel-, Minen-, Stollen- und Schachtbau. „Auf der Baustelle haben wir einen großen Tankcontainer mit 30 t Fassungsvermögen aufgestellt, der mit einem digital gesteuerten Füllsensor ausgestattet ist. Auf diese Weise lässt sich jederzeit online der Füllstand abfragen und bedarfsgerecht Material nachbestellen,“ beschreibt Christoph Rudigier, Key Account Manager Tunnelbau von Sika, die Lagerhaltung auf der Baustelle. Je nach Baufortschritt wird der Beschleuniger in IBC Container gefüllt und zum Spritzmobil an der Ortsbrust transportiert oder das Spritzmobil kommt zum nachtanken und nachfüllen aus dem Tunnel. Auf diese Weise können die Maschinen sehr flexibel eingesetzt werden. Für die Arbeiten vor Ort ist das Spritzmobil mit einer speziellen, von Sika entwickelten, Wärmeschutzhaube für den IBC Container ausgestattet, da besonders auf die Temperatur bei der Zumischung geachtet werden muss.
Beim Projekt PSW Forbach sorgt der Erstarrungsbeschleuniger Sika Sigunit L-5401 AF für ein kontinuierlich sicheres Aufbringen des Nassspritzbetons und gewährleistet somit nicht nur einen unfallfreien Bauablauf, sondern trägt auch einen Teil zur klimaneutralen Stromerzeugung der Zukunft bei.
Bautafel
OBJEKT
Pumpspeicherkrafterk Forbach
BAUZEIT
2023 - voraussichtlich 2027
BAUHERR
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
AUSFÜHRER
Porr GmbH & Co. KG/Porr AG